“Der Barbaratag (4. Christmonat) wird sowohl als Festtag der Bergleute, als auch als erster Tag des Zweigsegens begangen. (…) Man schneidet die “Barbarazweige”, das sind Zweige vom Kirsch-, Deichsel- oder Birnbaum, und stellt sie in ein Gefäß mit Wasser.” (Geramb Viktor, Sitte und Brauch in Österreich. Verlag der Alpenlandbuchhandlung. Graz, 1948. Seite 206/207)
Am besten schneidet man Zweige mit möglichst großen Knospen von einem Kirschbaum ab und hilft den Frühlingsgefühlen etwas auf die Sprünge ehe man sie ins Wasser stellt. Frühling heißt ausreichend Licht, Wärme und Wasser nachdem es sie einmal durchgefroren hat. Wer sich nicht sicher ist, ob der Baum von dem ihr die Barbarazweige nehmt schon ausreichend Frost ausgesetzt war, legt sie über Nacht ins Gefrierfach, damit sie den Winter erleben. Gewöhnt sie danach erst an die Raumtemperatur, schneidet sie schräg (wie Rosen) an, damit sie richtig viel Wasser aufnehmen können und stellt sie in einer Vase an einen hellen, warmen Ort. So bringt man sie eher bis Weihnachten zum Blühen.
Geh in den Garten am Barbaratag.
Geh zum kahlen Kirschbaum und sag:
Kurz ist der Tag, grau ist die Zeit.
Der Winter beginnt, der Frühling ist weit.
Doch in drei Wochen, da wird es geschehn:
Wir feiern ein Fest, wie der Frühling so schön.
Baum, einen Zweig gib du mir von dir.
Ist er auch kahl, ich nehm ihn mit mir.
Und er wird blühen in leuchtender Pracht
mitten im Winter in der Heiligen Nacht.
Die frühlingshaften, zarten Blüten zu Weihnachten symbolisieren die Hoffnung auf mehr Licht und Wärme in dieser so kalten Jahreszeit. Bringt man die Barbarazweige zum Blühen, verspricht man sich Glück für das ganze nächste Jahr. Glück, Hoffnung und Schutz erhoffen sich natürlich auch die Bergleute, deren Schutzpatronin sie ist.
Ich drück euch beide Daumen, dass sie für euch blühen und wünsche euch einen schönen Barbaratag!
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