Am heutigen Barbaratag ist es Brauch, dass man Zweige mit möglichst großen Knospen von einem Kirschbaum schneidet, sie ins Wasser stellt und diese bis Weihnachten zum Blühen bringt: Die Barbarazweige. Der Kirschbaum ist hierbei etwas dehnbar; mancherorts ist es ein x-beliebiger Obstbaum oder sogar eine Forsythie.
Die frühlingshaften, zarten Blüten zu Weihnachten symbolisieren die Hoffnung auf mehr Licht und Wärme in dieser so kalten Jahreszeit. Bringt man die Barbarazweige zum Blühen, verspricht man sich Glück für das ganze nächste Jahr. Glück, Hoffnung und Schutz erhoffen sich auch die Bergleute, deren Schutzpatronin sie ist.
Die Tradition hat leider einen unrühmlichen Ursprung. Sie geht zurück auf ein Mädchen namens Barbara, das vom eigenen Vater geköpft wurde, weil es trotz Folter für ihre Überzeugung einstand, mit der er nicht einverstanden war. Die Legende besagt, dass sie am Weg in den Kerker an einem Strauch hängenblieb, sie den Zweig ins Wasser stellt und dieser am Tag ihrer Hinrichtung erblühte.
Damit die Barbarazweige im Winter zu blühen beginnen, müssen wir die Frühlingsgefühle in ihnen wecken! Frühling heißt ausreichend Licht, Wärme und Wasser nachdem es sie einmal durchgefroren hat. Wer sich nicht sicher ist, ob der Baum von dem ihr die Barbarazweige nehmt schon lange genug Frost ausgesetzt war, legt sie über Nacht ins Gefrierfach, damit sie den Winter erleben. Gewöhnt sie danach erst an die Raumtemperatur, schneidet sie schräg (wie Rosen) an, damit sie richtig viel Wasser aufnehmen können und stellt sie in einer Vase an einen hellen, warmen Ort.
Wie sich die Knospen
des Barbarazweiges
bis Weihnachten öffnen,
so soll sich auch der Mensch
dem kommenden Licht auftun.
Viel Glück und einen schönen Barbaratag!
Mehr MiradaVerde
Du möchtest regelmäßig Information und Inspiration um Pflanzen mit allen Sinnen zu erleben? Hole dir heute noch den gratis Newsletter und bekomme jeden Sonntag einen Wochenrückblick als E-Mail. Jetzt anmelden
