Die Gundelrebe ist nicht nur in der Wiese hübsch anzusehen, sondern sie schmeckt als Gewürzkraut und Teepflanze, lässt sich gut für verschiedene Zipperlein einsetzen und man kann sie auch in der Walpurgisnacht gut gebrauchen! So ein vielfältiges Wildkraut besitzt natürlich auch ein paar Zauberkräfte! Den Erzählungen zufolge hat ein Gundelrebenkranz zur Walpurgisnacht gleich zwei magische Aufgaben.
Die etwas weniger verbreitete Geschichte ist, dass der Kranz aus Gundelrebe geflochten alles schützt wo auch immer man ihn aufhängt. Er sollte Haus, Hof wie auch Vieh schützen. Mancherorts wurden die Kränzchen danach auch an das Vieh verfüttert – für noch mehr Schutz versteht sich.

Aber nicht nur das Vieh sollte der Gundelrebenkranz zur Walpurgisnacht schützen. Auch die Menschen! So sollte einem der geflochtene Kranz im Haar getragen, in der sagenumwobenen, mythischen Nacht vom 30. April auf den 1. Mai, alles Böse erkennen lassen und von einem fernhalten. Dass “das Böse” später mit “Hexen” gleichgesetzt wurde, ist der dunklen Geschichte des Mittelalters geschuldet. Solche Geschichten lassen sich dennoch gut erzählen, weswegen man heute noch oft hört, Gundelrebenkränze im Haar ließen einen Hexen sehen.

Wer sich seinen Gundelrebenkranz heute noch vorsorglich flechten will, der sammelt erst mal ganz schön viel von dem lila blühenden Wildkraut. Je länger die Triebe sind, desto leichter fällt das Flechten! Dann fangt ihr einfach mit 3 Gundelreben an zu flechten. Immer wenn eine Pflanze zu Ende geht, legt ihr die nächste überlappend drauf, sodass ihr quasi endlos weiterflechten könnt. Wenn der Gundelrebenzopf lange genug ist um ihn im Haar zu tragen, die Enden ineinander stecken. Wer einen dickeren Zopf möchte kann entweder in Büscheln flechten (was zugegebenermaßen nicht ganz einfach ist) oder mehrere Einzelzöpfe aufeinanderlegen. Oder drei Einzelzöpfe zu einem neuen, dickeren Zopf flechten. (Sorry, dass es vom Flechten selbst keine Fotos gibt; ich hatte – im wahrsten Sinne des Wortes – alle Hände voll zu tun!)
Ein paar mehr Beiträge zur Walpurgisnacht gibt es hier:
Kommt gut durch die Nacht und tanzt fröhlich in den Mai!
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