Tu was du kannst, mit dem was du hast, dort wo du bist.
Theodore Roosevelt
Das Zitat des ehemaligen US-Präsidenten ist so universell einsetzbar, dass man es quasi auf alle Lebensbereiche anwenden kann. Wahrscheinlich könnte ich es sogar hier bei MiradaVerde mehrere Wochen lang benutzen um es auf die Pflanzenwelt gemünzt unterschiedlich zu interpretieren. Als ich es aber vor kurzem las, war ich gerade in bester Wildkräutersammellaune und deshalb soll es sich auch heute um die heimischen Wildkräuter drehen.
Die Vorteile von heimischen Wildkräutern
Heimische Wildkräuter, die wortwörtlich vor der Haustüre wachsen, haben unglaublich viele Vorteile. Wie oft habe ich mich schon gefragt warum so viele Leute sie nicht kennen und noch viel weniger wissen wie unglaublich wertvoll sie sind. Sie strotzen geradezu vor Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen und das auch noch in ihren natürlichsten Formen und Kompositionen. Wenn man sie an unberührten Plätzen sammelt, dann sind sie frei von Schadstoffen bzw. Pestiziden. Sparfüchse dürfen sich freuen, dass sie völlig gratis verfügbar sind und von der Wiese in die Küche ist der kürzest vorstellbare Transportweg überhaupt. Der menschliche Körper kann das Grün der Pflanzen besonders gut verwerten, denn das Chlorophyll ähnelt dem Hämoglobin in unserem Blut. So wirken sie sich positiv auf unseren Stoffwechsel, die Darmgesundheit aus und lässt uns bei regelmäßigem Verzehr in Summe vitaler werden.

Was ist Superfood?
Die Liste ist auf jeden Fall unvollständig und dennoch bereits Grund genug sie “heimisches Superfood” zu nennen. Der Begriff “Superfood” hat sich vor einigen Jahren etabliert. Eigentlich sollte man darunter Lebensmittel mit Eigenschaften verstehen, die sich besonders gut auf unseren Körper auswirken um ihn gesund zu erhalten. Nach und nach hat es sich aber vielmehr in ein Marketingschlagwort für exotische Früchte verwandelt, die man in Ländern, in denen man davon noch nie gehört hat, zu teuren Preisen absetzen will. Ich will diesen Pflanzen und Früchten ihre Wirkung oder Berechtigung gar nicht absprechen. Ich bin die erste, die neugierig auf Neues ist und es ausprobieren will. Doch ich bin auch der Meinung, dass wir sie eher als Genussmittel sehen sollten und nicht als alltägliche Lebensmittel, die – wenn man der Werbung glaubt – über Nacht wahre Wunder tun sollen. Nicht zuletzt gehen sie auch sehr oft mit einige Nachteile einher. Fragwürdige Bedingungen für Produzenten bis hin zur Ausbeutung von Menschen und Umwelt, lange Transportwege sowie oft chemikalisch schwerst belastete Ware, damit sie auch schön und glänzend bei uns ankommt. Wir nehmen das als Konsumenten alles in Kauf. Für Superfood, für das es vor unserer Nase so oft so gute Alternativen gibt.

Vorteile erkennen und nutzen
Vor allem im Frühling ist jede naturbelassene Wiese ein wahres Paradies für Wildkräutersammlungen. Jedes Kraut hat sich mühsam durch den Winter gekämpft um jetzt seine ganze Kraft zu entfalten. Und wir können sie jederzeit gratis, aber definitiv nicht umsonst für uns nutzen. Der Prozess sie kennenzulernen bringt außerdem ein gutes Verständnis und Gefühl für die Pflanzenwelt und Natur an sich mit. Lernt man die Pflanzen nach und nach kennen, weiß man genau was wofür gut ist, was man gerne hat, was nicht, was man vielleicht auch gerade braucht und was einen überhaupt nicht anspricht. Ein bisschen hinhören was sie einem zuflüstern ist oft das i-Tüpfelchen, das man nicht im Lehrbuch liest. Und wenn man sie dann ausreichend gut kennt, dann kann man aus dem Vollen schöpfen! Man kann sie frisch genießen, frisch haltbar machen, beispielsweise zu Pesto verarbeiten, in Essig oder Öl ausziehen oder sie auch trocknen um sie später etwa als Tee oder Kräutersalz zu sich nehmen zu können. Der Kreativität sind wirklich keine Grenzen gesetzt!

Macht was draus!
Um auf das heutige Zitat zurückzukommen: Wir können wirklich jede Menge tun – das “tun” im Sinne von “etwas aus den Wildkräutern machen” – mit dem was wir unmittelbar vor unserer Haustüre wachsen haben. Wir sollten es auch aus vielerlei Gründen tun! Denn das Gute – die grünen, kleinen Helferlein aus Wald und Wiese – liegt wortwörtlich so nah. Sie helfen uns gesund zu bleiben. Und das ist wohl unser höchstes Gut.
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