Kaum zu glauben, dass Maria Himmelfahrt schon wieder vor der Tür steht. Wie praktisch, dass es diesmal auf einen Montag fällt und am Wochenende genügend Zeit ist um die Kräuterbüschlein zu binden. Mir persönlich macht das Sammeln wie das Binden gleichermaßen Spaß.

Auch wenn es keine fixen Regeln gibt nach denen man einen Strauß bindet und es wahrscheinlich hauptsächlich der Vegetation geschuldet ist warum die Kräuterbuschen regionale Unterschiede aufweisen, so gibt es dennoch Anhaltspunkte für das Binden. So spielt zum Beispiel die Anzahl der eingebunden Kräuter eine Rolle. Traditionellerweise werden 7 als Symbol für die Anzahl der Schöpfungstage, 9 als ein Vielfaches von 3, die für die Heilige Dreifaltigkeit steht, 12, die Anzahl der Apostel, 14, die Zahl der Nothelfer, 24 für zwölf Stämme Israels aus dem alten Testament und zwölf Apostel Christi aus dem neuen Testament, 72 als ein Vielfaches von 12, für die Jünger Jesu oder 99 ebenfalls ein Vielfaches von 3, für die Heilige Dreifaltigkeit, Kräuter in den Strauß gebunden.

In der Mitte befindet sich bei meinen Sträußen meist eine Schwarze Königskerze, die durch ihre kerzengerade Wuchsform symbolisch für Stärke und Kraft steht. Rundherum gebunden sind Kräuter für alle Lebenslagen und Verwendungen: Schafgarbe, Ringelblume, Pfefferminze, Lavendel, Johanniskraut, Dost, Zitronenmelisse, Rotklee, Rosmarin, Frauenmantel, Thymian, Eberraute, Salbei und Rosenweihrauch. Erlaubt ist was gefällt und gefunden wird.

Mit einem Bindfaden bindet man die Sträuße unter den Blüten zusammen, die Stängel werden eng umwickelt, sodass sich ein Griff daraus ergibt. Man tut gut daran die Enden des Bindfadens lange genug zu lassen, damit man sie zum Trocknen gut aufhängen kann. Später kann man sie immer noch abschneiden.