Darf es eine Tasse Kaffee sein? Immer gerne. Doch diesmal sieht sie ganz anders aus als gewohnt. Üblicherweise ist es ja ein schwarzes Getränk, das man bekommt, doch diesmal handelt es sich um eine grüne Pflanze, die da aus der Kaffeetasse wächst! Ja, ihr seht richtig – in meinem Wohnzimmer wächst Kaffee. Der Vollständigkeit sei aber gesagt, dass sie noch nie blühte und noch nie Früchte trug. Bei einer einzelnen Pflanze wird das auch nie passieren und selbst wenn, würden die paar Bohnen dennoch keine Tasse Kaffee ergeben. Aber zurück zur Pflanze:
Kaffee botanisch gesehen
Kaffee (Coffea) gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) und es gibt unglaubliche 124 – 129 verschiedene Arten. Erstaunlich, dass von dieser Vielfalt an Arten im Wesentlichen nur zwei Arten von sich Reden machen – nämlich Arabica und Robusta.
Die Kaffeepflanze ist eine immergrüne Pflanze, die meist als Strauch wächst. Ihr Laubblätter sind gegenständig gestielt, manchmal tragen sie Nebenblätter. Junge Blätter erinnern mich immer an einen Schmetterling. Je größer sie werden, desto spitzer / lanzettlicher werden sie. Ihre Blattoberseite ist dunkelgrün glänzend, die Rückseite matter.
Bei der Frucht, also der Kaffeekirsche bzw. -beere handelt es sich um eine Steinfrucht. Die Samen, die sich zumeist im Doppelpack in der Frucht befinden, sind die Kaffeebohnen. Sie sind umgeben von einem Silberhäutchen, das wiederum von einem Pergamenthäutchen umhüllt wird. Das alles wird geschützt von Fruchtfleisch und einer dicken, weichen Schale. (vgl. Wikipedia. Kaffee (Pflanze). Letzter Zugriff: 14.01.2024).
Ich kann mich erinnern wie fasziniert ich war, als ich 2014 in den Kew Gardens im Gewächshaus zum ersten Mal riesige Kaffeesträucher sah. Als ich letzten Dezember wieder dort war, suchte ich sie mir natürlich wieder. Diesmal hatten sie sogar Früchte drauf. Auch wenn das Bild leider nicht wirklich gut geworden ist, möchte ich es euch nicht vorenthalten:
Herausforderungen in der Zukunft
Es war außerdem der Hinweis angebracht, dass wir uns nicht mehr sehr lange darauf verlassen konnten, dass uns Arabica und Robusta noch lange im heute verfügbaren Ausmaß zur Verfügung stünden. Krankheiten machen den Pflanzen zu schaffen. Vorsorglich machte man sich deshalb in den Highlands von Sierra Leone auf die Suche nach dem „verlorenen Kaffee“ um potentiell geeigneten Ersatz für Arabica und Robusta Ausschau zu halten und man wurde auch fündig. Wen das ganze Video interessiert, hier das Video: Kew Gardens. Rediscovering the lost coffee. 26.08.2020.
In einem früheren Kurzfilm wird auch deutlich, dass Kaffee nicht einfach nur ein x-beliebiges Heißgetränk ist, sondern, dass die Kaffeebohne unter anderem die Existenz zahlreicher Menschen bedeutet. Alleine der Anbau sichert 25 Millionen Kaffeebauersfamilien ihren Lebensunterhalt. Entlang des Prozesses von der Ernte bis zum fertigen Getränk sind insgesamt 32 Paar Hände involviert. (Vgl. Kew Gardens. Beyond the Gardens: The forgotten home of coffee. 03.06.2013. Letzter Zugriff: 14.01.2024)
Hoffen wir, dass uns Arabica und Robusta noch möglichst lange erhalten bleiben bzw. die Wissenschaft gute Alternativen findet!
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