Nicht nur am Brunnen vor dem Tore, sondern auch vor der Basilika in Maria Plain in Salzburg steht ein Lindenbaum! Ein ziemlich imposantes Exemplar sogar. Als ich das letzte Mal dort war, bestaunten diese Linde außer mir natürlich auch noch zahlreiche andere Leute, fotografierten sie, zwei ältere Frauen plauschten auf der Bank unter der Linde, ein junges Pärchen schaute in trauter Zweisamkeit auf die Stadt Salzburg hinunter, eine Frau praktizierte Yoga auf der Wiese davor und auch wenn ein Jogger gerade versuchte wieder zu Atem zu kommen, war es in Summe eine sehr beschauliche Stimmung. Vor allem die Linde lädt hier zum Träumen ein.
Unter dieser Linde zu sitzen, die gerade in voller Blüte war, ist die reinste Aromatherapie. Ihr honigsüßer Duft, mit dem sie ihre Umgebung komplett einhüllt, bringt Entspannung pur. Die Blüten locken natürlich auch jede Menge Bienen an, sodass zu dem blumigen Sommerduft auch noch ein monotones Summen und Surren dazukommt. Hat man sich einmal im Schatten unter der blühenden Linde nieder- und zum Tagträumen hinreißen lassen, will man eigentlich gar nicht mehr so schnell weg. Immer wieder erstaunlich welche Wirkung Pflanzen und Bäume auf uns haben. Gemeinsam mit den warmen Sommertemperaturen können wir uns gut einfach mal Wegträumen.
Der Sommer macht den Menschen zum Träumer.
Paul Keller
Die Linde ist Symbol der Liebe, des Friedens und der Gerechtigkeit. Liebesbekundungen werden seit Jahrhunderten in die Rinde geritzt, unter der ‚Dorflinde‘ Feiern veranstaltet, aber unter der ‚Gerichtslinde‘ auch Urteile gesprochen, die – so hoffte man – ‚linde‘ ausfallen sollten.
Sie taucht in der germanischen und griechischen Mythologie genauso auf wie bei Walther von der Vogelweide im Mittelalter oder im Schubertlied des frühen 19. Jahrhunderts.
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