Wenn man zur Zeit hübsche, blass-lila (manchmal auch rosa oder schon fast weiße) Tupfen auf feuchten Wiesen sieht, so hat man – so wie ich beim Wandern am Wochenende – Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) gefunden. Die Herbstzeitlose gehört zur Familie der Zeitlosengewächse (Colchicaceae). Das Motto hier lautet: ansehen und bewundern unbedingt, ansonsten im wahrsten Sinne des Wortes Finger weg, denn es handelt sich um eine äußerst giftige Pflanze.
Die Blüten stehen jetzt im Herbst ohne Blätter da, welche dafür im Frühling meist im Trio länglich-lanzettlich aus der unterirdischen Knolle treiben. Im Frühling kommt es auch immer wieder zu fatalen Verwechslungen mit dem Bärlauch. Fatal deshalb, weil die Herbstzeitlose Tropolon-Alkaloide, insbesondere Colchicin enthält, das bei Menschen zu Krämpfen, Lähmungen bzw. zum Tod führt. Aus diesem Grund sollte jeder, der sich mit Heilpflanzen beschäftigt, auch mit Giftpflanzen beschäftigen um derlei Verwechslungen bestmöglich auszuschließen.
Man erzählt sich, dass früher Frauen Herbstzeitlose zwischen den Fingern und Händen zerrieben haben um Wunden vom Spinnen vorzubeugen. Heute macht sich die Pharmazie die Herbstzeitlose bzw. ihre Samen in Rheuma- und Gichtpräparaten zu Nutze. Wie schon Paracelsus sagte macht die Dosis erst das Gift. (Dennoch bitte keinesfalls Eigenversuche starten!)
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