Hochsommerliche Scones
Über die Englische Küche kann man sagen was man will, aber ihre Scones sind legendär! Abgesehen davon, dass sie zu Frühstück, Brunch, Dessert, Afternoon Tea – wenngleich dabei natürlich nicht zwangsweise Tee, sondern gerne auch Kaffee getrunken werden darf – gleichermaßen gut passen, gibt es sie in allen möglichen Geschmacksrichtungen. Spätestens als wir beim letzten Heimflug kurz nach dem Start in London die riesigen Lavendelfelder überflogen, war klar was ich zu Hause als erstes backen werde – Lavender Scones! Die heutigen Lavendel Scones sind die absolut unangefochtene Nummer 1 für den Hochsommer!
Schreckgespenst Mürbteig
Der Mürbteig ist für viele in der Küche ein Schreckgespenst. Und viele Rezepte machen auch leider wirklich eine Wissenschaft draus. Noch schlimmer, wenn man die originalen, echten und wahrhaftigen Scones-Rezepte liest. In einem steht die Zutaten sollten zimmerwarm sein, bei den nächsten wird es nur was, wenn alles Kühlschranktemperatur hat und die nächsten frieren alle sonst gekühlten Zutaten inkl. der Arbeitsgeräte vor der Verarbeitung nochmal durch. Jeder scheint seine eigene Wahrheit für den perfekten Teig zu haben. Meiner Erfahrung nach funktioniert alles einwandfrei, wenn man die Zutaten aus dem Kühlschrank nimmt, den Teig schnell verarbeitet, sodass er möglichst seine kalte Temperatur behält. So sehr ich die Wissenschaften schätze, in der Küche beim Kochen und Backen hat sie keinen Platz.
Self-raising flour & caster sugar
Was tatsächlich ein kleiner Stolperstein ist, sind die Zutaten, die in Englischen Rezepten vorkommen. Ihr werdet in Österreich weder self-raising flour, noch caster sugar finden. Mittlerweile bin ich vorbereitet und habe mir davon einen kleinen Vorrat angelegt. Wer diesen nicht hat, dem empfehle ich folgendes: Als Ersatz für self-raising flour eine Mischung aus 0,02 g Weinstein-Backpulver pro Gramm Weizenmehl glatt Tipo00 W480 herstellen. Als Ersatz für caster sugar kann die gleiche Menge Feinkristall-Rohrohrzucker verwendet werden.
Und so geht’s:
- Das Backrohr auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- 175 g self-raising flour (alternativ 170 g Weizenmehl glatt Tipo00 W480 mit 3 – 4 g Backpulver vermischen) und 1 TL Backpulver miteinander vermischen.
- 30 g caster sugar (alternativ Feinkristall-Rohrohrzucker) mit 2 TL getrockneten, abgerebelten Lavendelblüten und etwas Abrieb von Dried White Lime (alternativ Zitronenschale) vermischen oder sogar etwas anmörsern.
- 1 großes Ei auf- und mit der Gabel verschlagen.
- 50 ml kalte Milch bereitstellen.
- Von Ei und Milch je 2 EL entnehmen und in einem eigenen Schüsselchen vermischen um damit abschließend die Scones bestreichen zu können.
- Das Mehl- und Zuckergemisch gemeinsam mit 50 g kalter, in Stücke geschnittener Butter, dem Ei und etwa der Hälfte der Milch rasch zu einem Mürbteig verkneten. Wenn der Teig noch zu fest ist, mehr und mehr von der bereitgestellten Milch zugeben bis ein weicher, dennoch nicht klebriger Teig entsteht. Dies kann man natürlich ganz herkömmlich auf der Arbeitsfläche mit den Händen tun. Ich persönlich habe alles zusammen im Thermomix 25 Sekunden auf Stufe 5 verknetet, den Teig mit dem Spatel von den Wänden nach unten geschoben und nochmal 20 Sekunden auf Stufe 5 geknetet.
- Ein Backblech mit Backpapier belegen.
- Den Teig zu einer Kugel geformt und etwas flachgedrückt in 5 gleich große Teile teilen. Jeden Teil auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einer Kugel schleifen, auf das Blech setzen und etwas flach drücken.
- Nun mit dem Ei-Milch-Gemisch bestreichen und im vorgeheizten Ofen ca. 15 min backen. Die Scones sind fertig, wenn sie oben und unten eine schöne, bräunlich goldene Farbe haben!
- Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Die Lavendel-Scones werden am besten mit Clotted Cream (alternativ Butter) frischen Früchten wie Brombeeren, Heidelbeeren, Ribisel / Rote Johannisbeeren, Stachelbeeren serviert. Das Marmelade, das meiner Meinung nach am besten zum Lavendel passt, ist Brombeermarmelade. Wenn ihr ein solches habt, ist es perfekt!
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