Im Mai komme ich nicht umhin über den so wunderbaren Maiglöckchenduft zu schreiben. Er ist nicht nur namentlich mit dem Monat verbunden, sondern der Duft an sich ist der pure Frühling und die pure Freude. Es tut mir immer leid, wenn jemand hinter mir das gleiche Maiglöckchen trifft, denn es kann gar nicht sein, dass die noch nach etwas riechen; ich komme mir immer vor als würde ich jedes Molekül wegschnüffeln.
Neben der guten Nachricht, dass Maiglöckchen jetzt gerade blühen und das die Gelegenheit ergibt den Duft einzuatmen, gibt es leider auch eine schlechte: Aus Maiglöckchen kann man kein ätherisches Öl gewinnen. D.h. wann immer ihr kleine Fläschchen mit Duftölen angeboten bekommt, habt ihr es mit synthetischen, naturidenten Flüssigkeiten zu tun, von deren Verwendung ich üblicherweise abrate.
Maiglöckchen haben schon vor mir viele Menschen erfreut, manche – wie auch Charlotte de Latour haben sogar Gedichte darüber geschrieben:
~ Mayblümchen ~
Bei'm ersten Hauch der rauhen Lüfte
Die zarte Mayenblum' ersprießt,
Und mit dem Balsam ihre Düfte
Sie den ersehnten May begrüßt.
Im fleckenlosen Weiß, dem Kleide
Der Unschuld, hüllet sie sich ein,
Und mahnet, nur der Unschuld Freude
Im May des Lebens sich weihn.
Quelle des Gedichts: Wunderkräuter.de Letzter Zugriff: 5.5.2021
Vielleicht ist der Maiglöckchenduft gerade deshalb so etwas Besonderes, weil man ihn eben nicht konservieren kann. Bleibt uns nur eines: An jedem einzelnen Maiglöckchen das uns mit seinen strahlend weißen Blüten unterkommt, ausgiebig zu riechen!
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