Der heutige Michaelitag ist etwas in Vergessenheit geraten, doch einst war er von großer Bedeutung! Zu unterschiedlichen Zeiten war er Stichtag, der den bäuerlichen Beginn der Herbst- bzw. Winterarbeit einläutete. An diesem Tag wurde auch das Gesinde gerne gewechselt, es wurden Löhne ausbezahlt genauso wie Schulden beglichen. Blickt man ins Mittelalter zurück, galt der Michaelitag auch als Gerichtstag.
Herbst- und Winterarbeit heißt die Früchte des Herbstes wie beispielsweise Äpfel zu ernten, zu lagern oder haltbar zu machen. Im Garten wie auf den Feldern wird zusammengeräumt. Gleichzeitig ist es die Zeit, zu der noch Herbstaussaaten gesät bzw. manche Gemüsesorten gepflanzt werden können. Es ist die Zeit, in der Gerätschaften etwas genauer gereinigt werden bevor sie verstaut werden. Gegebenenfalls sind sie zu warten oder gar zu reparieren.
Die Redewendung “Da Michl zündet s’Liacht an” ist ein weiterer Indikator dafür, dass die Tage Ende September definitiv schon wieder recht kurz sind. Gemeint ist damit, dass abends das Tageslicht leider nicht mehr reichte um die Arbeit verrichten zu können, sondern, dass man eben ein Lichtlein anzünden muss.
Einst setzten sich die Frauen abends wieder an ihre Spinnräder. Und wenn es draußen schon wieder so früh dunkel wird kann man schon auch selbst auf die Idee kommen wieder mal ein Lichtlein anzuzünden, das Handarbeitszeug auszupacken und einen gemütlichen Abend zu haben.
In diesem Sinne einen schönen Michaelitag!
Verwendete Literatur:
- Bayerischer Landesverein für Heimatpflege. Brauchwiki. Michaelitag. Letzter Zugriff: 28.09.2024
- Oberösterreichischer Brauchtumskalender. Michaeli-Tag.Letzter Zugriff: 28.09.2024
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