Im Oktober haben Quitten Hochsaison. Leuchtend gelb hängen die apfel- oder birnenförmigen Quitten einladend auf den Sträuchern oder Bäumen, doch was macht man damit außer sich an ihrem typischen Duft zu erfreuen?
Das süße Rezept
Eine der Möglichkeit ist die Herstellung von Quitten-Fruchtgummi, auch Quittenbrot oder Quittenspeck genannt. Dafür werden die entkernten Früchte gekocht, zu feinem Mus püriert, mit Zucker und optionalen Gewürzen eingekocht, zentimeterdick auf ein Blech gestrichen und getrocknet.
Quitten-Fruchtgummi kommt gänzlich ohne Geliermittel aus, da Quitten ausreichend Pektin enthalten um gemeinsam mit normalem Zucker zu gelieren und so die süße Nascherei zusammenhält. Es bleibt zu vermuten, dass es auch die Quitten waren aus der das erste Marmelade hergestellt wurde.
Und so geht’s:
- 1 kg Quitten waschen, den Flaum unter laufenden Wasser mit einer Gemüsebürste abbürsten oder trocken mit einem Geschirrtuch abrubbeln. Die Früchte teilen und entkernen. Die Kerne dabei möglichst unversehrt lassen, damit ihr sie weiterverarbeiten könnt. Grundsätzlich kann man die Früchte mit samt der Schale verarbeiten – es sei denn ihr braucht die Schale z.B. für Räuchermischungen oder Ölauszüge.
- Die Quitten in grobe Stücke schneiden, in einen großen Kochtopf geben und mit Wasser bedecken.
- Den Saft 1/2 Zitrone und 1/2 Orange auspressen und gemeinsam mit 1/2 TL ganzen Nelken, 1 Stange Zimt und 1 der Länge nach aufgeschnittenen Vanilleschote zu den Quitten geben.
- Die Früchte etwa 45 min köcheln lassen bis sie weich sind.
- Die weichgekochten Früchte durch ein Sieb abseihen, den Saft auffangen.
- Das Vanille mit einem kleinen Messer aus der Schote kratzen, die Nelken und die Zimtstange herausnehmen.
- Die Quittenstück mit einem Pürierstab zu einer feinen Masse pürieren.
- Wer den Fruchtgummi extra fein haben möchte, muss das Püree auch noch passieren.
- Die Quittenmasse wieder in einen Kochtopf geben, 0,7 kg Feinkristall Rohrohrzucker, 1/2 TL Zimt gemahlen, 1/4 TL Zitronengras gemahlen und 1/2 TL Ingwer zugeben.
- Die Masse auf kleiner Flamme noch einmal etwa 45 min köcheln lassen.
- Dabei immer wieder umrühren, damit sich der Zucker nicht am Boden festlegt. Je weniger Flüssigkeit in der Masse ist, desto biestiger wird sie, denn sie fängt an große Blasen zu schlagen, herumzuspritzen. Die heiße Fruchtmasse auf der Haut brennt ziemlich – passt also auf!
- Wenn ihr eine schön klebrige Masse hergestellt habt, dann streicht ihr sie etwa 1 cm dick auf ein mit Backpapier belegtes Blech auf und lasst den Quitten-Fruchtgummi mehrere Tage trocknen.
- Wer nicht so viel Zeit hat oder zu ungeduldig ist – natürlich geht es auch bei 60°C im Backrohr oder noch besser am Kachelofen.
- Wenn die Platte dann durchgetrocknet ist, kann man sie in Stücke schneiden und in Kokosflocken, Staubzucker oder Zimt-Zucker-Mischung wälzen, damit sie in der Aufbewahrungsdose nicht zu sehr zusammenkleben.
- Da Quitten-Fruchtgummi zu nass leicht zu schimmeln beginnt sollte man immer ein Auge drauf haben oder nicht luftdicht verschließen.
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