Es scheint schon wieder eine Ewigkeit her zu sein, in Wahrheit sind es aber nur knapp drei Wochen, als ich in Spanien war, lange Spaziergänge an der Küste entlang machte und dort auch – wie könnte es anders – unter anderem auch die dortige Pflanzenwelt erkundete. Wie schön es in Wahrheit ist können diese Bilder natürlich auch diesmal nur ansatzweise vermitteln. Am heutigen Sonntag nehme ich euch also ein Stück weit mit an Spanien’s Küste – zum Cap de l’Horta und auch nach Villajoyosa.

Cap de l’Horta
Gestartet bin ich am Playa San Juan, ging direkt am Meer entlang zum Cap de l’Horta, unterhalb des Leuchtturms Farola del Cap de l’Horta vorbei, weiter zur Cala de la Palmera und Cala Cantalar, hoch zum Aussichtspunkt Mirador de las Columnas und dem anschließenden Parque Metropolitano del Cabo de la Huerta.
Sobald man den breiten weißen Sandstrand verlässt und es etwas felsiger wird, ist das Bild von Kakteen, Agaven, Aloen und scheinbar verdorrtem Gestrüpp geprägt, das bei genauerem Hinsehen aber doch Blüten trägt.
Ein Vertreter letzterer Sorte ist auf jeden Fall Schweinfurths Bocksdorn (Lycium schweinfurthii), der so mikroskopisch kleine, lila Blüten trägt. Eine echte Herausforderung diese zu fotografieren; zumal hier an der Küste natürlich auch immer der Wind weht.
Von Zeit zu Zeit trifft man auf Gezähnten Lavendel (Lavandula dentata), den man meist schon riecht bevor man ihn entdeckt hat. Selbst wenn er seine lila Blüten selbst um diese Jahreszeit üppig Richtung Himmel streckt.
Einen recht unansehnlich, äußerst trockenen Standort sucht sich auch das Brutblatt (Kalanchoe daigremontiana) aus. Ihre roten, glockenähnlichen Blüten leuchten selbst dann von weitem, selbst wenn sie inmitten von anderen Pflanzen stehen.
Beim Mirador de las Columnas habe ich dann eine Antillenakazie (Vachellia farnesiana) entdeckt. Sie war über und über voll mit sonnengelben Blüten. Ansehen und riechen erlaubt, anfassen eine denklicht schlechte Idee. Bald merkt man, dass sie nämlich nicht nur hübsche Blüten, sondern definitiv auch recht wehrhafte, lange Dornen hat.
Villajoyosa
Ein ähnliches Bild, wenngleich doch mit etwas anderen Pflanzen bietet sich einem am Weg vom etwas nördlicher gelegenen Villajoyosa, von wo aus ich über den Platja Torres, die Cala Erizos und Cala Fonda zum Torre d’Aguiló gegangen bin.
Eine Pflanze, die mich quasi wirklich am ganzen Weg über die ganze Woche hinweg regelrecht verfolgt hat, ist der Nickende Sauerklee (Oxalis pes-caprae). Er hat seine leuchtend gelben Blüten durch quasi alle den Boden bedeckenden Pflanzen wachsen lassen. Somit hat er mich eine ganze Zeit lang regelrecht an der Nase herumgeführt, weil die Blätter vermeintlich immer anders aussahen. Als ich aber dann mal die richtigen sah, sahen sie ganz eindeutig nach Kleeblätter aus.
Auch die Strauchige Kugelblume (Globularia alypum) sucht sich recht unwirtliche Standorte aus. Doch sie trägt Blüten, die bei näherer Betrachtung quasi alle Lila-Schattierungen abdeckt.
Nicht weit findet man auch oft die silberglänzende Mittelmeer Strohblume (Helichrysum stoechas) mit ihren gelben Blüten.
Leuchtend gelb sind auch die Blüten der Kronen Wucherblume (Glebionis coronaria), die man immer wieder am Wegesrand findet.
Ebenfalls gelb, wenngleich mit viel, viel kleineren, eher eierschalenfarbenen Blüten ist die Behaarte Spatzenzunge (Thymelaea hirsuta). In ihrer gesamten Erscheinung ist aber auch diese Pflanze sehr karg. Mindestens so karg wie der Standort, den sie besiedelt.
Wie schon beim letzten Bericht aus Alicante ist auch dies natürlich nur ein kleiner Ausschnitt dessen was in Alicante’s Umgebung am Cap de l’Horta bzw. an der wunderschönen Küste um Villajoyosa wächst. Und natürlich auch nur das was in der einen Woche Ende Januar / Anfang Februar dort wächst.
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