Gibt es Sauerkraut, wandern ganz selbstverständlich ein paar Wacholderbeeren mit in den Kochtopf. Doch warum tun wir das und wo wächst Wacholder eigentlich?
Wild wachsenden Wacholder (Juniperus communis) findet man bei uns vor allem als kriechende oder aufrecht wachsende Sträucher auf sonnigen Berghängen bzw. Almen. Der Vertreter aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae) kann aber auch als Baum wachsen und eine stattliche Höhe von bis zu 12 m erreichen, dessen Borke grau- bis rotbraun gefärbt ist.
Die Blütezeit des Wacholders ist im April und Mai. Bis die beerenförmigen Zapfen reif sind, dauert es ganze drei Jahre und wechselt während dieser Zeit seine Farbe von grün zu schwarzblau. Diese Zapfen werden durch die 1 – 2 cm langen, stechend spitzen Nadeln, die je zu dritt aus dem selbem Knoten wachsen, gut geschützt. Dass diese vor Fraßschäden schützen sollten, hat man dem Pferd am Foto wohl irgendwie nicht gesagt.
Sprüche wie „Vor Hollerstaud’n und Kranawitt’n ruck‘ i mein Huat und noag bis hoibe Mitt’n“ – also „vor dem Holunderstrauch und Wacholder ziehe ich den Hut und verbeuge mich“ – lässt erahnen, dass dem Wacholderstrauch auch magische Kräfte zugesprochen wurden und dessen Heilwirkung schon lange Zeit bekannt ist. Es werden ihm Eigenschaften wie nierenanregend, magenstärkend, entgiftend, harntreibend, blutreinigend und schleimlösend zugeschrieben.
Die Möglichkeit Wacholder zu räuchern, brachte ihm wahrscheinlich auch den Volksnamen „Weihrauchbaum“ ein.
Der Wacholderstrauch ist übrigens das einzigste Nadelholz, das ein Gewürz hervorbringt! Was uns zur Frage zurückbringt warum wir das so intensive, harzig, bittere Gewürz zu Sauerkraut geben. Wacholderbeeren machen es schlichtweg besser verträglich, wirken blähungswidrig.
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