Pflanzen mit allen Sinnen erleben

Willkommen im Erstfrühling!

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Herzlich Willkommen im Erstfrühling!

Blüht bei euch auch schon die Forsythie? Dann ist auch bei euch nun nach dem phänologischen Vorfrühling der phänologische Erstfrühling eingezogen! Herzlich Willkommen in dieser wundervollen Jahreszeit, in der alles gerade so vor Energie und Tatendrang strotzt!

“Eine Viertelstunde Frühling ist mehr wert als ein Sack voll Gold.”

Ein chinesisches Sprichwort besagt “Eine Viertelstunde Frühling ist mehr wert als ein Sack voll Gold.” und ich kann dem nur beipflichten. Wie gut die Sonnenstrahlen doch tun, wenn man auch nur eine kurze Kaffeepause draußen verbringt. Die Bienen tummeln sich rund um die blühenden Weiden und jeden Tag gibt es ein paar mehr sich öffnende Baumknospen zu entdecken oder Blümchen auf der Wiese zu finden. Man hat das Gefühl momentan wieder allem beim Wachsen zusehen zu können.

Phänologie – was ist das?

Beim oben angesprochenen phänologischen Kalender geht es darum mit offenen Augen durch die Natur zu gehen, sie bewusst wahrzunehmen und drauf zu hören was sie zu sagen hat. Der wissenschaftliche Name “Phänologie” bedeutet übersetzt “die Lehre der Erscheinungen”.

Gemeint damit ist die Erscheinung charakteristischer Entwicklungsstadien typischer Pflanzen, sogenannter phänologischer Zeigerpflanzen. ‚Charakteristische Entwicklungsstadien‘ können etwa Blattaustrieb, Blüte, Fruchtreife, Blattfärbung oder Blattabwurf sein. Wie oben bereits erwähnt ist die Forsythie eben der Indikator für den Erstfrühling. Und weil der Frühling im oben genannten Frühling schon mit Gold aufgewogen wird. Ein die Forsythie bringt sogar ein bisschen gold mit – zum einen mit ihren leuchtenden Blüten, zum anderen in manchen Trivialnamen wie Goldflieder, Goldglöckchen oder falscher Goldregen.

Die Gültigkeit des phänologischen Kalenders

Im Gegensatz zu den Bauernregeln von letzter Woche bietet der phänologische Kalender den wirklich großen Vorteil, dass er niemals seine Gültigkeit verlieren wird. Pflanzen sind unbeeindruckt davon welchen astronomischen Kalender wir verwenden oder welches Monat wir schreiben. Nur die Umwelteinflüsse zählen – allen voran Wärme, Licht und Niederschlag. Das Thema der Regionalität haben wir aber auch hier. D.h. nur weil in Salzburg gerade die Forsythien blühen und wir im Erstfrühhling sind, heißt das natürlich nicht, dass das überall auf der Welt so ist. Ihr müsst also schon nach den Zeigerpflanzen in eurer Region suchen! Wenn es in einer Region sehr große Höhenunterschiede gibt, dann spielt selbst das eine große Rolle.

Dass es nett ist zu wissen in welcher phänologischen Jahreszeit wir uns gerade befinden ist die eine Sache, aber nicht wirklich der wahre Grund warum man sich beschäftigen soll. Der wirkliche Vorteil entsteht dann, wenn man entsprechend darauf reagiert. So kann man sich den besonderen Kalender mit ein bisschen Flexibilität und Aufmerksamkeit zum wertvollen Helfer machen um Aussaat, Umpflanzung, Ernte, Pflanzenschutz und sonstige gärtnerische Tätigkeiten zu organisieren.

Den nächsten Schritt im phänologischen Kalender wird uns die Apfelblüte anzeigen, dann sind wir im Vollfrühling angekommen.

Schönen Sonntag!