Spanien im Winter ist doch immer wieder eine Reise wert! Und von dieser habe ich euch ein paar Bilder mitgebracht. Winterliche Temperaturen Ende Jänner / Anfang Februar bedeuten in Alicante meistens strahlend blauen Himmel und Sonnenschein bei tagsüber 15 – 16°C. Vom Meer her weht so gut wie immer der Wind, der – vor allem wenn die Wolken die Sonne gerade verdeckt – durchaus kalt sein kann. All das bewirkt, dass man auch zu Jahresanfang durch ein sehr einladendes grünes, blühendes Alicante spazieren kann! In diesem Sinne: Herzlich Willkommen zu einem grünen Stadtspaziergang durch die valencianische Hafenstadt!
Ich bin von der Strandseite gekommen, wo jede Menge Palmen stehen. Palmen aller Art und aller Größen. Im Yachthafen angekommen sah ich dann schon von weitem Strelizien unter einem Drachenbaum stehen. Solche Konstellationen kennt man oft aus Gartenmagazinen, doch hier gibt es sie an öffentlichen Plätzen wo man einfach so vorbeispaziert.
Überquert man die Straße einmal, so steht man schon unter den riesigen Palmen der “Esplanada d’Espanya”.
Etwas, das mich wirklich sehr beeindruckt hat sind die vielen Plätze auf denen unglaublich riesige, Großblättrige Feigen – Ficus macrophylla – stehen, denen dieser Platz stets zugestanden um nicht zu sagen ganz bewusst eingeräumt wird. Die Baumstämme bzw. Wurzeln in der Luft wie auch am Boden sind wahrlich eindrucksvoll. Bizarre Kunstwerke der Natur.
Die Plätze quer durch die Stadt sind aber nicht nur wegen der Ficus Bäume sehr schön. Sie sind durchwegs sehr gepflegt und laden zum kurzen Verweilen ein. Cafés und kleine Restaurants sind meist nicht weit weg. So verbringen hier viele Menschen ganz entspannt ihre Pause.
Bunt wie Paradiesvögel leuchten einem auch in aller Regelmäßigkeit die Blüten der Strelitzien entgegen. Bei uns kennt man sie eher als Schnittblume oder etwas, das man im Topf gerade so über die Runden bringt. Dort aber stehen sie auf offener Straße in ansehnlicher Größe.
Der Aussicht wegen machte ich mich auf den Weg auf die Burg – Castillo de Santa Barbara – die stets gut sichtbar über der Stadt thront. Man kommt auf verschiedenen Wegen hoch. Ich entschied mich für den Fußweg vom Hafen bzw. Strand aus und das war eine gute Entscheidung. Nicht nur, weil man stets einen wunderbaren Ausblick hat, sondern auch, weil mir jede Menge schöne Pflanzen untergekommen sind.
Die Bougainville ist natürlich auch in Alicante – so wie in quasi allen Städten südlicher Länder – stets in allen Farben vertreten. Wenn sie aber nicht ganz an der Mauer wuchsen wo sie den ganzen Tag Sonnenschein hatten, blühten sie nur eher zaghaft. Und doch ist jede einzelne Blüte ein intensiver Farbklecks in der Landschaft.
Wenig später kitzelte der Duft einer Akazie meine Nase. Es war eine Burns-leaved Acacia (Senna artemisioides), die da ihre strahlend gelben Blüten auf einer Mauer in den Himmel streckte.
Zwei Kurven weiter schaute ich mir dann jene Bäume an, die mir schon die ganze Zeit wegen ihrer Kapseln mit knallroten Früchten drin aufgefallen waren. Auf Anhiebe kannte ich sie nicht. Aus diesem Grund befragte ich eine Pflanzenerkennungsapp (was übrigens ein sehr hilfreiches Mitteln in fremden Ländern mit fremden Pflanzen ist), die mir sagte, dass es sich um einen Norfolkeibisch (Lagunaria queenslandica) handelt.
Während ich letztes Jahr in Gibraltar permanent Ästigen Affodill (Asphodelus ramosus) fand, so traf ich hier permanent Röhrigen Affodill (Asphodelus fistulosus).
Bereits innerhalb der Burg traute ich dann meinen Augen kaum. Stand hier doch ein sehr stattliches, blühendes Exemplar einer Baumaloe! Auch sie gehören übrigens zur Familie der Affodillgewächse. Nicht, dass ich zu Hause so viel Platz hätte, doch ich wäre absolut nicht beleidigt, wenn sich meine Aloe zu Hause ein bisschen was von dieser hier abschauen würde!
Nachdem ich durch das nächste Tor hindurch gegangen war, stand ich (wieder mal) vor einem riesigen Kaktus und gleich daneben blühte ein Hibiskus. An vielen Stellen ist es wirklich kitschig!
Und dann muss man auch mal wieder Richtung Boden schauen. Manchmal trifft man nämlich auch sehr kleine Blüten. Zu dieser Sorte gehört definitiv die nächste Pflanze. Gestreifte Ruschia (Ruschia lineolata). Auf Englisch wird der immergrüne Sukkulent “Dwarf Carpet of Stars” genannt. Ich finde den Namen sehr passend, denn ihre kleinen, rosa-lila Blüten stellen sich wirklich wie Sterne dar, die sich eben teppichartig ausbreiten, unter anderem dekorativ über Steine als Wegbegrenzung legen.
Natürlich ist die Liste an Pflanzen keinesfalls vollständig, die man beim Stadtspaziergang durch Alicante im Winter trifft. Dennoch hoffe ich, dass ihr einen Eindruck gewinnen konntet und euch der virtuelle Spaziergang durch die spanische Hafenstadt gefallen hat!
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