Was macht ein Affe auf dem Titelbild eines Pflanzenblogs? Einfache Antwort – sie sind da wohin ich euch heute entführe einfach überall! Mein Kurztrip in den Süden Spaniens hat mich für zwei Tage auch in das angrenzende, nicht mal 7 qkm große Gibraltar geführt. Einen Nachmittag verbrachte ich dort im Naturreservat Gibraltar. Ein paar Höhenmeter erwandern zu können um ein paar Affen besuchen ist wahrscheinlich auch das spannendste was die Halbinsel zu bieten hat!
Aber lasst uns den Weg mit Hilfe von ein paar Bildern zusammen gehen!
Welcome to the Nature Reserve!
Ab wann man sich im Naturreservat befindet kann man wegen eines riesigen Eingangstores auf keinen Fall verpassen. Wie immer in fremden Ländern fängt spätestens dann die Herausforderung an um herauszufinden welche Pflanzen da zu meinen Füßen wachsen. Einmal mehr war ich dankbar für Internet und Pflanzenapps.
Als erstes entdeckte ich neben der Straße einen Strauch der rote Beeren und gleichzeitig kleine, gelbe Blüten trug. Sein Name “Honigduftender Rutenstrauch” (Osiris alba) wurde er duftmäßig aber leider nicht gerecht. Nach meinem Empfinden roch er nämlich gar nicht.
Ein paar Meter weiter fand ich dann einen Strauch, der mich ein bisschen nach entartetem Hornklee ansah. War es aber natürlich nicht. Es handelte sich um die Skorpionwicke (Coronilla valentina), die ich später auf meinem Weg noch öfter treffen sollte.
Die Pfade
Nach ein paar hundert Metern konnte ich glücklicherweise beim Jew’s Gate von der Straße auf sehr schöne Pfade wechseln. Los ging es mit den Mediterranean Steps. Immer weiter nach oben gehend kommt man an wirklich schönen Stellen vorbei – vor allem roch es eigentlich permanent gut, weil der Wind von überall her alle möglichen Düfte von blühenden Pflanzen wehte. Unter anderem war überall blühender Lavendel zu finden und riechen! Überraschend war, dass ich oft sehr lange alleine auf weiter Flur unterwegs war. Offenbar lassen sich die meisten Menschen gerne per Auto oder Seilbahn auf den Felsen bringen. Wenn die wüssten was sie entlang des Weges alles verpassen!
Wie überall auf der Welt galt auch hier: Je weiter hoch man steigt, desto besser ist der Ausblick – und der lohnte sich hier wirklich, denn wohin man auch blickt, man sieht den Felsen, alles was ihn besiedelt und dann nur noch Meer. Rundherum einfach nur Meer.
Mindestens so blau wie das Meer ist der Peruanische Blaustern (Scilla peruviana). Zu meiner Belustigung ist er in der englischen Übersetzung nicht peruanisch, sondern portugiesisch (“Portuguese squill”).
Monkey, monkey, monkey
Und dann – je näher man dem Skywalk kommt – desto mehr Affen sieht man. Das heißt erst sieht man sie gar nicht wirklich, doch sie sind da! Immer. Zu 100%. Man muss nur hinsehen! Wenn sie schlafen, dann verschmelzen sie regelrecht mit dem Felsen. Schlafen ist aber nur eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen. Andere turnen wie wild rum, ärgern Touristen (jaaaa – daran haben sie sichtlich Spaß!), schauen gelangweilt in der Gegend rum, futtern gemütlich dahin oder kuscheln miteinander.
Auf meinem Rückweg fand ich dann noch jede Menge Ästigen Affodil (Asphodelus ramosus) sowie Freesien (Freesia leichtlinii subspecies. alba).
Der Geruch des Jahres
Das absolute Geruchshighlight – und wahrscheinlich wird mich diese Kombination ab nun immer an Gibraltar erinnern – war, als auf einem Felsbrocken nebeneinander Freesien und Lavendel wuchs. Am Foto sieht das leider gar nicht so spektakulär aus und möglicherweise wäre ich sogar einfach vorbeigegangen, wenn mir nicht dieser wunderbare Duft in die Nase gestiegen wäre, den ich gar nicht sofort zuordnen konnte. Wahrscheinlich weil diese Kombination auch völlig fremd für das Näschen ist.
Good Bye!
Am Ende bleibt mir nur mich zu wiederholen was ich letzte Woche schon über einen Besuch Spaniens im Februar gesagt habe: Es ist wirklich sehr empfehlenswert! Auch wenn der Eintritt von GBP 19,- ins Naturreservat Gibraltar nicht unbedingt billig sind, gibt es Dinge zu entdecken, die man wenn überhaupt, nur selten wo zu sehen bekommt.
Dieser Beitrag ist als Erfahrungsbericht zu verstehen. Es handelt sich um keine bezahlte Werbung, ich bin für sämtliche Kosten privat aufgekommen.
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