Pflanzen mit allen Sinnen erleben

Wetterkerze

Wetterkerze schwarz Kräuterstrauß

Heute – an Maria Lichtmess – endet die Weihnachtszeit ganz offiziell. Was heute im Alltag bedeutungslos erscheint, verhielt sich früher ganz anders. Lichtmess war ein Bauernfeiertag. Die Dienstboten wechselten ihre Arbeitgeber und das neue Bauernjahr begann. 

Und nicht zuletzt wurden bzw. werden zu Maria Lichtmess die Kerzen, die während des Jahres zu den verschiedensten Anlässen verwendet werden, gesegnet. Unter ihnen, die Wetterkerze.

Wofür eine Wetterkerze?

So alltäglich sie früher war, so unbekannt ist sie heute. Hat man sie jedoch einmal gesehen, wird man sie nicht vergessen, denn sie ist schwarz. In Zeiten zu denen es noch keine Blitzableiter gab, musste man zu Gott beten und darauf vertrauen, dass er das Haus vor Blitzschlag schützte. Die schwarze Kerze, gerne auch mit Heiligenbildern versehen, versprach zu helfen. Sie wurde dann entzunden, wenn schwere Unwetter im Anmarsch waren um die drohende Gefahr von Haus und Hof abzuwenden.

Warum ist die schwarz?

“Gemäß frommer Überlieferung sollen solche Kerzen schwarz sein, denn das Auge des Glaubens sieht an ihnen, was es erbittet: Wie die Flamme der brennenden Kerze das Dunkle verzehrt, so möge Gottes flammender Eifer alles Böse und Dunkle verzehren.”

Abgesehen davon “das Dunkle zu verzehren” rührt die ursprünglich schwarze Farbe wohl auch daher, dass Wetterkerzen ursprünglich aus gespendeten Kerzenresten (mit entsprechendem Ruß) bzw. Wachsbildern hergestellt wurden.

Eingearbeitete Wetterkräuter

Man setzte ihnen mancherorts sogar Wetterkräuter zu. Die Königskerze (die übrigens im Volksmund oft selbst als “Wetterkerze” bezeichnet wird), das Johanniskraut, der Rainfarn oder auch der Beifuß sind beispielhafte Vertreter dieser. Allesamt Kräuter, die sich auch gerne mal in einem Kräutersträußchen befinden, wie sie zu Maria Himmelfahrt gebunden werden! Auch ihnen spricht man Fähigkeiten zu vor Blitzschlag und den dadurch entstehenden Bränden (man stelle sich vor, dass früher Häuser mit Stroh gedeckt waren) sowie allen anderen Unwetterschäden schützen zu können.

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