Das alte Jahr geht zu Ende, das neue Jahr kann beginnen. Den Jahreswechsel nehmen viele gerne auch zum Anlass sich von ungeliebten anderen Dingen zu trennen um Platz für Neues zu schaffen.

Der Wunsch nach Veränderung und nach Neuem macht sich unter anderem auch in den guten Neujahrsvorsätzen bemerkbar, die spätestens Silvester zum Thema werden und den Aufbruch ins neue Jahr einläuten.

Die alte, abgestandene Luft raus und für frische, klare Luft sorgen ist auch Thema jeder Wohnraumräucherung. Da die Silvesternacht eine der Rauhnächte ist, steht bei mir natürlich unter anderem das Räuchern am Programm.

Als die Holzöfen ohnehin noch ganz selbstverständlich befeuert wurden, damit man es warm hatte bzw. kochen konnte, nahm man eine Schaufel voll Glut daraus und verräucherte heimische Harze und Kräuter darauf während die ganze Familie durch Haus, Hof und Stall ging und darum betete alles Böse davon fernzuhalten.

Die selbstverständliche Holzglut ist seltener geworden und so greift man heute gerne auf Räucherkohle zurück. Sie wird in Räucherschalen, -schwenker oder -pfannen auf Räuchersand gelegt und sobald sich eine graue Schicht Asche auf der glühenden Kohle gebildet hat ist sie bereit für die feinen Kräuter und Harze.

So sehr ich den Duft von Weihrauch und Myrrhe liebe, so sehr finde ich das Räuchern von heimischen Pflanzen spannend. Aus diesem Grund wandern bei mir heuer zu Silvester selbst gesammelter Rosmarin, Salbei, Wacholder und Fichtenharz auf die Räucherkohle.

Heimisches Räucherwerk

Rosmarin ist nach meinem Empfinden dem exotischen Weihrauch im Duft sehr ähnlich, wenn nicht überhaupt am ähnlichsten. In seiner Wirkung rechnet man ihn den reinigenden wie schützenden Räucherwerken zu. Was könnte also besser zu Silvester passen als Rosmarin, der das alte Jahr (be)reinigt und Schutz für das neue Jahr bringt.

Salbei ist allgemeinhin das reinigendste aller Räucherwerke. Sehr oft wird dafür weißer Salbei (Salvia apiana) verwendet. Ich persönlich bevorzuge allerdings seinen heimischen Artverwandten echten Salbei (Salvia officinalis).

Die zerstoßenen Beeren des Wacholders lassen uns – wie schon zu Halloween bzw. Allerheiligen berichtet – wurzeln und stärken so die innere Stabilität und Kraft. Auch das kann zu Beginn eines neuen Jahres keinesfalls schaden wie ich finde.

Bei selber Gelegenheit war die Fichte Thema, deren Harz ich heute mit in die Räuchermischung packe um vom massiven, immergrünen Baum zu profitieren.

Ich wünsche euch eine schöne Silvesternacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr!