… in einem Land, das man viele Male besucht hat. In dem sich die Arbeitskollegen aufhalten mit denen man jeden Tag videotelefoniert. In dem sich Freundschaften gebildet haben, die längst über die Arbeitsbeziehungen hinausgehen. Menschen, die gestern noch normal gearbeitet und gelebt haben, die plötzlich um ihr Leben und das ihrer Familien fürchten müssen.
Ich habe die UkrainerInnen nicht nur als sehr fleißige, sondern auch als außerordentlich gastfreundliche Menschen kennengelernt. Das Land hatte gewiss auch vor dem Krieg seine Probleme, doch die Leute haben sich ihnen gestellt, der positiven Entwicklung konnte man regelrecht zusehen.
Und nun sehen wir aus diesem Land schreckliche Bilder, die einen sprachlos machen. Bilder, die wie aus einem Katastrophenfilm zu sein scheinen und dennoch bittere Realität sind. Eine Realität, die es 2022 eigentlich nicht geben darf; die man nicht fassen kann; die einen unglaublich wütend und traurig machen. Der Krieg findet plötzlich nicht „irgendwo auf der Welt“ statt, sondern bei Leuten, die man kennt und liebgewonnen hat, die man in Sicherheit wissen will, aber nichts dafür machen kann. Eine noch nie dagewesene Ohnmacht und Hilflosigkeit macht sich breit.
Was bleibt sind die schönen Erinnerungen. An eine unbeschwerte Zeit, die ich mit wunderbaren Menschen verbringen durfte. An eine Zeit, in der man sich in Kiew und Lviv sicher fühlen konnte, in der wir zusammen durch die Stadt flaniert sind, in der sie mich in abenteuerliche Lokale ausgeführt haben, in der wir abends noch einen Spaziergang zur nächsten Aussichtsplatform unternommen haben, in der wir das Wochenende über in den Karpaten wandern waren, Schwammerl gesucht haben und sehr vieles mehr. Anbei ein paar Bilder dieser Zeit.
Ob es jemals wieder so unbeschwert sein wird wie es war, ist fraglich. Doch auch wenn mein Optimismus einen gehörigen Dämpfer bekommen hat, will ich die Hoffnung nicht aufgeben, dass die UkrainerInnen ihre Normalität, ihre Freiheit zurückbekommen und in Frieden leben können.
Друзі, мої думки з вами!
