Räuchern in der Walpurgisnacht

Die eigentliche Walpurgisnacht ist das „Mondfest (…) in der Nacht des ersten Vollmondes zwischen der Frühlings-Tagundnachtgleiche und der Sommersonnenwende“ (1). Das bedeutet – auch wenn die Walpurgisnacht einst als die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai fixiert wurde – haben wir sie diese Woche in Wahrheit schon erlebt. Und in diesem Jahr war uns der Mond sogar um etwa 30.000 Kilometer näher als üblich (vgl. (2)) und schien um ca. 15% heller als ein normaler Vollmond. Das Phänomen wird auch als ‚Supermond‘ bezeichnet.

So wie heute die Walpurgisnacht mit Hexen in Verbindung gebracht wird, möchte man schon fast meinen Walpurga war eine Hexe. Doch das ist ganz und gar nicht der Fall. Die namensgebende Hl. Walpurga war eine Äbtissin aus England und sollte vor Hexen schützen.

Die Feste zu Walpurgis sind Freudenfeste – Freude insbesondere darüber, dass der dunkle kalte Winter nun endgültig sein Ende findet und der warmen, hellen Jahreszeit Platz macht. Die Kelten feierten mit dem 5. Vollmond nach der Wintersonnenwende, also zeitgleich zu Walpurgis, gar schon den Sommerbeginn.

Zahlreiche Pflanzen werden mit der Walpurgisnacht in Verbindung gebracht. Es werden Kränze aus Gundelrebe gebunden, die am Kopf getragen vor allem Bösen schützen soll oder diese zu Walpurgis gesammelt und dem Vieh zum Schutz verfüttert. Farn neben der Milchkanne sollte wiederum diese schützen und fett machen. Mit Efeukränzen im Haar wollte man seinen Geliebten anlocken, während Weißdorn- und Gänseblümchenkränze der Fruchtbarkeit dienlich sein und die Lebensgeister wecken sollten. Zur Sicherheit streute man auch noch Bärlauchsalz auf die Türschwelle um alle Bewohner vor Krankheit zu schützen. (vgl. (3))

Ebenfalls zur Walpurgisnacht gehören Feuer. Was bietet sich nun mehr an, als das Feuer zum Räuchern zu verwenden. Die Räucherkräuter meiner Wahl für die Walpurgisnacht sind Holunderblüten, Frauenmantelblätter und -blüten und Fichtenharz.

Kommt gut durch die Walpurgisnacht!