Über welche Pflanze könnte ich in der Zeit um die Sommersonnenwende und die Johannisnacht lieber berichten als über das Johanniskraut.
Das ‚Echte Johanniskraut‘ (Hypericum perforatum) gehört zur Familie der gleichnamigen Johanniskrautgewächse (Hyperiaceae). Es gibt unzählige Johanniskrautarten. Das ‚echte‘ erkennt ihr am zweikantigen Stängel und den charakteristischen Blättern, die – wenn man sie gegen das Licht hält – aussehen als hätten sie unzählige Nadelstiche. Dieses Merkmal brachte dem ‚Echten Johanniskraut‘ auch noch den Namen ‚Tüpfel-Johanniskraut‘ bzw. ‚Löcherkraut‘ ein. Auch wenn die Tüpfel wie Löcher aussehen, sind es in Wahrheit durchscheinende Öldrüsen. Ob man das echte oder ein anderes Johanniskraut gefunden hat, kann man leicht testen, indem man eine Blüte zwischen den Fingern zerreibt. Färben sie sich rot, ist es das Echte. Selten, aber doch liest man deshalb auch den Trivialnamen ‚Johannisblut‘. Wegen des austretenden roten Öls sind Johanniskrautmazerate auch als ‚Rotöl‘ bekannt.
Am Samstag, den 24. Juni ist Johannistag; das Fest der Geburt des Johannes des Täufers. Die Nacht zuvor demzufolge die Johannisnacht; die kürzeste Nacht des Jahres, oder umgekehrt, jene, in der die Sonne am längsten scheint.
Das Johanniskraut kann mit der Sonne in mehrerlei Aspekten in Verbindung gebracht werden. Als erstes fallen einem vielleicht die sonnengelben Blüten des Johanniskrauts ein. Was vielleicht nicht ganz so offensichtlich ist, ist die Tatsache, dass das Johanniskraut innerlich eingenommen erhellend / stimmungsaufhellend wirkt, also gewissermaßen die Sonne in den Menschen bringt. Das Rotöl lindert Verbrennungen, auch solche, die durch die Sonne verursacht wurden. Und zu guter Letzt muss man mit der Einnahme von Johanniskrautpräparaten etwas achtsam sein, denn es steigert die Photosensibilität, d.h. die Haut reagiert empfindlicher auf die Sonnenstrahlen.
Es ranken sich viele Mythen um das Johanniskraut und mindestens gleichviel Geschichten und Brauchtümer um die Johannisnacht. Aber dazu ein ander Mal mehr.
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