Johann Wolfgang von Goethe, Thomas Mann, Theodor Storm und viele mehr haben die Walpurgisnacht in ihrer Literatur zum Thema gemacht. Doch nicht viele haben das geheimnisvolle Flugsalbenrezept niedergeschrieben, die es den Hexen erlaubte zum Blocksberg zu fliegen um dort den Hexensabbat zu feiern.
Einer der darüber geschrieben hat, war der spätmittelalterliche Arzt Johannes Hartlieb: „… unguentum pharelis. Die machen sy uß siben krewtern (Kräutern) und prechen yeglichs krautte an ainem tag, der dann dem selben krautt zugehört. Als am suntag prechen und graben sy Solsequium, am mentag Lunariam (Lunaria), am eretag (Dienstag) Verbenam (Verbena), am mittwochen Mercurialem (Mercurialis), am pfintztag (Donnerstag) Dachhauswurz Barbam jovis, am freytag Capillos Veneris (Capillus Veneris). „ (1).
Sonntags muss also Wegwarte, montags Silberblatt, am Dienstag Verbene, am Mittwoch Bingelkraut, am Donnerstag Hauswurz und am Freitag Venushaar gesammelt werden. Dass jedes Kraut einem bestimmten Wochentag zugeordnet wurde ist nicht besonders verwunderlich, rechnete man in dieser Zeit jeder Pflanze wie auch jeden Wochentag einem Planeten zu.
Wer aufmerksam gelesen hat, dem ist bestimmt aufgefallen, dass zwar von 7 Kräutern die Rede ist, aber nur 6 genannt sind. Genau genommen fehlt der Samstag und es wird vermutet, dass es sich dabei um die Alraune handelt, die die nötigen Halluzinogene beisteuert um den gewünschten Flugeffekt zu erzielen. Mengt man dann noch Vogelblut und Schmalz bei, ist die Flugsalbe fertig.
Ob es sie jemals gegeben hat ist umstritten, davon dieses Rezept nachzumachen und sich damit einzureiben rate ich definitiv ab. Es fasziniert mich dennoch immer wieder wozu Kräuter und Pflanzen alles verwendet wurden .
Quelle: (1) Wikipedia. Hexensalbe. Letzter Zugriff: 29.4.2022 nach Hartlieb, J. Das Buch aller verbotenen Künste, 32. Kapitel, Blatt 18 f.
