Gänseblümchen und Gundelrebe sind uns allen von den Wiesen bestens bekannt. Treue MiradaVerde-LeserInnen finden beides auch oft in meinen Kochrezepten. Doch heute möchte ich sie für das Gesicht verwenden, denn beide sind auch in der Hautpflege sehr dienlich. Gänseblümchen-Gundelreben-Wasser ist aus mehrerlei Gründen zu empfehlen.
Warum Gänseblümchen-Gundelreben-Wasser?
Als erstes will genannt sein, dass die kleinen Blümchen zur Haut genauso sanft und freundlich sind wie sie aussehen. Die beiden Pflanzen sind sich im kosmetischen Sinn sehr ähnlich – beide wirken adstringierend, entzündungshemmend und tonisierend. Die Gundelrebe ist vielleicht einen Ticken mehr hautreinigend, das Gänseblümchen beruhigt sie dafür. Wer eher zu sehr empfindlicher Haut neigt, dem wird vielleicht sogar das reine Gänseblümchenwasser eher zusagen als die Mischung mit der Gundelrebe bzw. dieser alleine. In sehr seltenen Fällen reagieren Menschen auf das Gundelrebenwasser mit Hautreizungen – in diesem Fall heißt es natürlich Finger weg davon! Das Gänseblümchenwasser hingegen kann man bedenkenlos täglich anwenden.Hydrolat und seine Alternative
Möchte man ein “echtes Pflanzenwasser”, also ein Hydrolat von Gänseblümchen oder Gundelrebe muss man wahrscheinlich selbst die Destille anwerfen. Zum Kauf habe ich sie nämlich noch nie angeboten bekommen, wahrscheinlich weil die käuflichen Hydrolate meist als Abfallprodukt bei der Herstellung ätherischer Öle entsteht und auch dieses habe ich noch nie gesehen. Wesentlich weniger aufwändig und unbürokratischer – sprich alltagstauglicher – als die Destillation ist die Herstellung von Pflanzentees.
Herstellung des Pflanzentees
Für das heutige Gesichtswasser habe ich einfach 1 Hand voll Gänseblümchen und 1 Hand voll Gundelrebe aus der Wiese vor der Haustür gepflückt, mit 1/2 l siedend heißem Wasser übergossen und zugedeckt mehrere Stunden ziehen lassen.
Applikationsmöglichkeiten
Kompresse
Die für mich einfachste Version das Gänseblümchen-Gundelreben-Wasser auf die Haut zu bekomme ist, einen Waschlappen mit Tee zu tränken und sich damit zu waschen. That’s it. Völlig unspektakulär und doch hilfreich.
Gesichtswasser
Etwas schicker ist es, den Tee zu filtrieren, in eine Flasche mit Zerstäuberaufsatz zu füllen und es sich dann als Gesichtswasser ins Gesicht zu sprühen.
Schüttellotion
Wer es noch eleganter haben möchte reichert den Tee in der Flasche noch mit Öl an. Je nach Belieben könnt ihr 1 Tropfen Öl zugeben oder eine 1:1 Mischung herstellen. Vor dem Auftragen schüttelt ihr dann die Flasche fest, sodass sich Wasser und Öl für einen Moment verbinden und ihr es gemeinsam auftragen könnt.
Man spricht deshalb auch von einer ‘Schüttellotion’. Ohne Emulgator trennen sich Wasser und Öl bekanntlich dann aber in der Flasche sofort wieder.
Die Haltbarkeit ist natürlich äußerst begrenzt. Alle Produkte auf Teebasis – sei es Gesichtswasser oder Schüttellotion – würde ich unbedingt im Kühlschrank lagern und nicht länger als 3 Tage benutzen.
Creme
Deshalb verzichte ich seit langer Zeit drauf aus Tees Cremen herzustellen – sie haben einfach immer zu schimmeln begonnen bevor ich sie aufbrauchen konnte. Der Zeit- und Materialaufwand ist meiner Meinung nach anderswo besser eingesetzt. Wer unbedingt das Gänseblümchen oder die Gundelrebe in eine Creme oder Salbe packen möchte, dem empfehle ich entweder wirklich das Hydrolat oder einen Ölauszug herzustellen.
Von einfach bis aufwändig
Ob ihr es also sehr, sehr schnell und einfach haben möchtet in dem ihr einfach einen Waschlappen im Tee tränkt oder ob ihr euch ein Hydrolat herstellt um euch eine Creme oder Lotion daraus zu machen obliegt euch natürlich selbst. Doch das ist das schöne an der DIY Naturkosmetik. Man kann es völlig unspektakulär haben oder sich verkünsteln, einfach oder aufwändig, rein funktionell oder hübsch aufbereitet – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Doch eins ist sicher: Helfen tun die kleinen Pflänzchen immer!
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