Der Frühling ist bekannt für seine wunderbaren Düfte. Hierzulande ist er leider noch immer etwas zaghaft unterwegs, doch ich war diese Woche in Rheinland-Pfalz unterwegs und dort blüht sogar der Flieder schon! Doch warum duften Pflanzen eigentlich? Um uns Freude zu machen? Nun – nicht ganz. Die Kurzversion der Hauptbeweggründe ist wahrscheinlich „Komm her! Geh weg!“.

Manchmal sind es ganz blumige, liebliche, leichte Düfte, wie die des Veilchens, manchmal schwere, intensive Düfte, wie die der Hyazinthe, frühlingshaft zart beim Ernten der Vogelmiere, unverkennbar wenn man eine Brennnessel abschneidet. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen und gerade im Frühling scheint sich die Pflanzenwelt gegenseitig übertrumpfen zu wollen.

Vogelmiere, Veilchen, Hyazinthe, Brennnessel

Was hat das nun mit ‚komm her‘ und ‚geh weg‘ zu tun? Nun ja, Pflanzen duften natürlich nicht unbedingt deshalb, damit sich unsere Nase erfreut. Sie tun es vielmehr deshalb, weil sie an ihren Standort gebunden sind was zwangsweise heißt ‚Hilft dir selbst, sonst hilft dir keiner‘. Und Pflanzen behelfen sich eben ihrer Duftstoffe.

Zum einen wollen Pflanzen Insekten anlocken, die ihnen als Bestäuber dienen. Leider ist aber nicht immer Freund, wer da des Weges kommt. Kommt ein (Fraß)feind daher, müssen schnellstmöglich Duftstoffe freigesetzt werden um diese abzuwehren, sodass ihm bestenfalls der Appetit vergeht. Besonders kluge Pflanzen schaffen es sogar z.B. beim Befall von Milben, ihre Nachbarn zu verständigen, dass Gefahr droht und können noch dazu andere Tierchen über Düfte herbeizurufen, die diese Milben fressen. Im Kurztext also „Komm her! Geh weg!“.

Was sind eure Lieblingsdüfte aus der Pflanzenwelt?

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