Mit offenen Augen durch die Natur gehen, sie bewusst wahrnehmen und drauf zu hören was sie zu sagen hat, hat einen wissenschaftlichen Namen: Phänologie – die Lehre der Erscheinungen. Und mit dieser kommt der phänologische Kalender.

Mit “Phänologie” ist die Erscheinung charakteristischer Entwicklungsstadien typischer Pflanzen, sogenannter phänologischer Zeigerpflanzen gemeint. ‚Charakteristische Entwicklungsstadien‘ können etwa Blattaustrieb, Blüte, Fruchtreife, Blattfärbung oder Blattabwurf sein. Diese gilt es eben aufmerksam zu beobachten um zu wissen in welcher phänologischen Jahreszeit man sich gerade befindet.

Je nach geografischer Lage sind die phänologischen Jahreszeiten natürlich höchst unterschiedlich und genau das macht sie so spannend. Dazu sind nicht unbedingt 1.000 km Distanz oder 1.000 Höhenmeter Unterschied nötig. Manchmal kann man die Unterschiede schon im Nachbarort beobachten.

Natürlich kann man diese Beobachtungen aus reiner Neugier bzw. Interesse tun, doch sie haben auch einen praktischeren Nutzen. Weil sich Pflanzen nicht von astronomischen Kalendern irritieren lassen, kann man sie mit ein bisschen Flexibilität und Aufmerksamkeit zu wertvollen Helfern machen um Aussaat, Umpflanzung, Ernte, Pflanzenschutz und sonstige gärtnerische Tätigkeiten zu organisieren.

In Summe gibt es 10 phänologische Jahreszeiten. Nach dem Winter halten Vor-, Erst- und Vollfrühling Einzug, es folgt der Früh-, Hoch- und Spätsommer, dann kommt der Früh-, Voll- und Spätherbst eher der Winter wieder einzieht und sich der Kreis wieder schließt.

Blühende Schneerosen, Frühlingsknotenblumen, Schneeglöckchen sowie eine blühende Hasel sind Indikatoren für den Vorfrühling – vor allem die letzteren beiden sind sehr zuverlässig! Und nun die Frage der Fragen: Seid ihr schon im Vorfrühling oder dauert es noch ein paar Tage?

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