Die Pflanze
Von Juni bis September leuchten einem oft unübersehbar Königskerzen aus der Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae) von Waldlichtungen, am Wegesrand, an Dämmen, Ufern, Mauern und Schuttplätzen entgegen. Es gibt die Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum), die am Bild zu sehen ist. Außerdem die Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus), die Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum), die Mehlige Königskerze (Verbascum lychnitis), seltener die Windblumen-Königskerze (Verbascum phlomoides), Schaben-Königskerze (Verbascum blattaria) sowie etwa 300 weitere Arten.
Mit bis zu zweieinhalb Metern Wuchshöhe hat die Großblütige Königskerze nicht nur die größten Blüten (3 – 5 cm), sondern ist auch die Mächtigste ihrer Art. Die Kleinblütige Königskerze bringt es auf bis zu 1,7 m, die Schwarze – und Mehlige Königskerze auf je 1,20 m.
Die Klein- und Großblütige zu unterscheiden ist nicht immer ganz einfach. Neben der Gesamt- wie auch Blütengröße gibt oft der Stängel Aufschluss um welche es sich handelt. Bei der Kleinblütigen Königskerze ist der Stängel steif aufrecht während er bei der Großblütigen aufgrund der herablaufenden Blätter teils geflügelt ist.
Der Trivialname „Wollkraut“ hat man ihr vermutlich wegen der weichen, haarigen Blätter verliehen während „Fackelkraut“ daher kommt, dass man früher die Blätter zu Kerzendocht bzw. die Stängel zu Fackeln verarbeitete.
Als „Wetterkerze“ sprach man ihr die Fähigkeit zu mittels Blattrosette, Blüten und Neigung deren Spitze in bestimmte Himmelsrichtungen Aufschluss über das bevorstehende Wetter (v.a. Winter- und Schneeprognosen) voraussagen zu können.
Die Verwendung
Die getrockneten Blüten der Großblütigen Königskerze sind im Husten- bzw. Erkältungstee nicht nur hübsch anzusehen, sondern wirken sie aufgrund der enthaltenen Schleimstoffe und Saponine reizmildernd und auswurffördernd. (Dieser Hinweis ersetzt keinen Arztbesuch bei ernsthaften Erkrankungen!)
Aus eigener Erfahrung kann ich euch sagen, dass man beim Trocknen der Blüten etwas Vorsicht walten lassen, denn sie tendieren leicht dazu zu schimmeln. Es ist ratsam nur dann zu pflücken, wenn es schon einige Tage warm, trocken und sonnig war, sodass die Pflanze, bzw. im Speziellen die Blüten, ausreichend trocken sind wenn man sie pflückt.
Mancherorts (z.B. Salzburg) bindet man zu Maria Himmelfahrt die Königskerze als Zeichen von Stärke und Schutz auch in den Kräuterbuschen.
Wer die Großblütige Königskerze verräuchern will (u.a. aus dem Kräuterbuschen, den man zu Maria Himmelfahrt gebunden hat), kann sich der ganzen oberirdischen Pflanze bedienen. In der Antike vertraute man darauf, dass dies böse Zauberkräfte neutralisierte wie auch Dämonen fernhielt bzw. abwehrte. Heute verräuchert man sie um Spannungen jeglicher Art abzubauen; seien es aufziehende Gewitter, emotionaler oder zwischenmenschlicher Art.
Verwendete Literatur
- M. Spohn, R. Spohn, D. Aichele, M. Golte-Bechtle. Was blüht denn da? 58. Auflage. Seite 288f. (2008) Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.KG. Stuttgart.
- I. Schönfelder, P. Schönfelder. Der Kosmos – Heilpflanzenführer. Seite 160. (2010) Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.KG. Stuttgart.
- Healing Flowers Research LTD. Königskerze Räucherwerk. Letzer Zugriff 25.6.2024.
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