Von der Schönheit des Herbsts und der Veränderung
In den letzten Tagen hat der Herbst nochmal richtig tief in die Farbpalette gegriffen und alles bunt gefärbt was er zuvor noch übersehen hatte. Von den Bergen schaut jetzt der Schnee herunter und auch die Luft ist viel klarer, es riecht nach Schnee. Der Herbst geht schön langsam zu Ende und der Winter klopft leise an die Tür. Man merkt spürbar: Es verändert sich etwas.
Veränderung ist etwas, das uns permanent begleitet. Nicht nur im zyklischen Sinne der Jahreszeiten, sondern ganz generell. Und obwohl die Veränderung unser steter Begleiter ist und wir eigentlich daran gewohnt sein sollten, verändert sich der Mensch erstaunlicherweise nur sehr ungern aufgrund entsprechenden Drucks oder interessanter Anreize.
Autumn is the season that teaches us that change can be beautiful
Heather A. Stillufsen
Das Zitat nimmt im wesentlichen auch schon vorweg worauf ich hinaus will. Der Herbst färbt alles bunt und macht die Veränderung zu etwas Schönem. Selbst die hartgesottensten Herbstmuffel können nicht leugnen, dass dies ziemlich beeindruckend ist.
Warum begeistert uns Veränderung nicht immer?
Warum sind wir aber nun Veränderungen gegenüber trotzdem stets so ablehnend? Selbst ich – die ich behaupte für Veränderungen offen zu sein – ertappe mich ab und an dabei erst Mal zumindest skeptisch zu sein. Über die Zeit habe ich gewisse Faktoren entdeckt, wenn dem so ist. Die Skepsis kommt immer dann sofort, wenn bevorstehende oder angekündigte Veränderungen nicht von mir ausgehen, sondern von außen initiiert werden. Schwierig wird es auch, wenn ich darin keinen Vorteil, noch schwieriger, wenn ich sogar einen Nachteil auf mich zukommen sehe. Und weil alle guten Dinge drei sind darf diese Veränderung nicht meine Grundstabilität ins Wanken bringen. Darunter fällt auf jeden Fall eine gewisse Wertvorstellung, die es zu vertreten gilt und es dürfen meine etablierte Routinen, die mich zuverlässig meinen Alltag bestreiten lassen, nicht gefährdet werden.
Das Gleichgewicht
Wie so oft kommt es auf das Verhältnis an; auf das Gleichgewicht zwischen Stabilität und Veränderung. Wenn man etwas verändern möchte, das jemandes Werte komplett widerspricht, wird man vermutlich auf Granit beißen. Keiner will gegen seine fundamentalsten Überzeugungen Veränderungen übergestülpt bekommen und seine Grundstabilität verlieren. Bei allem anderen hilft meiner Erfahrung nach Verständnis und etwas Zeit. Zeit, sich an neue Gedanken und Wege zu gewöhnen. Zeit, alte Routinen an neue Gegebenheiten anzupassen oder neue zu etablieren. Zeit, seine Vorteile aus der Veränderung sehen zu lernen oder zu suchen. Manchmal findet man diese erst nachdem ein bunter Haufen Herbstlaub abgeworfener Blätter entstanden ist.
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