Advent, Advent, ein Lichtlein brennt! Heute ist der erste Adventsonntag und nun heißt es warten. Warten auf Weihnachten!

Bitte warten!

Als ich die letzten Tage über diesen Blogpost nachdachte, fiel mir erst auf wie viel Zeit ich mit warten verbringe. Warten auf den Zug, Bus, an der Supermarktkasse, auf Menschen, die Liste wurde in nur wenigen Tagen recht lange. Ich bin sicher, dass ihr diese Art von warten alle kennt und ich kann mir gut vorstellen, dass manche schon beim “Warten auf den Zug” mit den Augen gerollt und die Nase gerümpft haben. Alleine die Vorstellung nervt schon, oder? Bei dieser Vorstellung ist es auch schwer im Warten etwas positives sehen zu können.

Ich behaupte nicht, dass ich es prickelnd finde bei knapp null Grad auf zugigen Bahnsteigen zu stehen um auf einen verspäteten Zug zu warten. Doch ich behaupte, dass wir über Wartezeiten oft mehr verärgert sind als wirklich notwendig wäre. Denn:

Alles ist fremdes Gut, nur die Zeit ist unser Eigen.

Wir empfinden warten oft als Zeitverschwendung. Der Leistung und Effizienz zuliebe “dürfen” wir ja keine Zeit verlieren wo rundherum so viel zu tun ist. Haben wir das eine erledigt, rasen mindestens die Gedanken, wenn nicht sogar man persönlich schon zum Nächsten. Und wenn ausnahmsweise mal nicht, dann füllen alle möglichen social media Kanäle mit meist belanglosem Inhalt die drohende Lücke noch ehe sie entsteht. Langeweile zu haben ist irgendwie unsexy geworden. Und doch auch wieder nicht. Denn eigentlich hat sie nur ein neues Label bekommen: Achtsamkeit.

Achtsamkeit – die attraktive Langeweile

Achtsamkeit und Entschleunigung sind im Trend, “im Jetzt leben” und “Quality Time zu haben” erstrebenswert. Ich wundere mich zwar warum der Spaziergang aus Langeweile wesentlich unattraktiver zu sein scheint als wenn man den Spaziergang als Achtsamkeitsübung betrachtet, aber wenn es dem allgemeinen Wohlbefinden dienlich ist, dann soll es so sein. Die Natur wird es nicht kümmern unter welchem Namen ihr sie mit allen Sinnen bewundert. Die Bewunderung sollten gerade an diesem Wochenende nicht zu kurz kommen, denn die Unmengen an Schnee, die in den letzten Stunden vom Himmel gefallen sind haben ganz Österreich in ein einziges Winterwunderland verwandelt. Wenn die Welt um einen so im Schnee versinkt ist es immer ein bisschen als hätte jemand die Pausetaste gedrückt. Alles wird ein bisschen leiser, ruhiger, heimeliger. Wie passend am ersten Adventwochenende!

Die Adventzeit

Der Advent lädt geradezu ein sich von der Langeweile treiben zu lassen. Tagsüber eine faszinierende Schneelandschaft, abends gemütlich zu Hause. Die erste brennende Kerze am Adventkranz, eine gemütliche Tasse Tee oder Punsch mit ein paar selbstgebackenen Keksen, eine kurze Geschichte aus dem Adventkalender, ein weihnachtlicher Duft aus dem Duftlämpchen macht das Warten plötzlich ziemlich einladend finde ich. Es bringt Ruhe, Entspannung und Gelassenheit genauso wie Kreativität und Zufriedenheit.

Ist Wartezeit immer Zeitverschwendung?

Die Zeit, die wir unser Eigen nennen dürfen inkludiert auch die “Wartezeit”. Tagträumt besser ein bisschen beim Warten an der Supermarktkasse anstatt euch zu ärgern, dass keine weitere Kassa auf ist. Bestaunt die Schneemassen oder das Treiben der Stadt, wenn ihr auf Menschen wartet anstatt euch den Daumen wund zu scrollen. Redet mit den Leuten, die neben euch stehend auf Bus und Zug warten – geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid. Warten muss keine Zeitverschwendung sein.

Ich wünsche euch einen schönen 1. Adventsonntag!

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