Hättest du nicht Dorant und Dosten, tät's dich dein Leben kosten.

… besagt eine uralte Weisheit. Das ist ein Hinweis darauf wie sehr man auf die magischen Kräfte des Dost(en)s vertraute um alles Böse von Menschen und deren Hab und Gut fernzuhalten.

Man findet ihn in nahezu jedem Kräuterbüschel, kann ihn verräuchern um alle Dämonen zu verjagen oder in der Küche als „Wilden Majoran“ verwenden. Als Tee zubereitet hilft er innerlich gegen allerlei Beschwerden, ebenso hilfreich ist er in Form von Umschlägen oder Bädern. Sogar in Kräuterkissen kann er in getrockneter Form noch gute Dienste für einen besseren Schlaf tun, wenn man für die Küche schon den frischen geerntet hat. Ein wahres Genie also!

Botanisch gesehen gehört der Dost zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die Blütenknospen sind fast rot während ich die aufgeblühten Blüte als zartrosa bezeichnen würde. Üblicherweise findet man ihn an Gebüschrändern, Böschungen oder – wie am Foto – auf der Alm.

Mit bis zu 4% ätherischem Ölgehalt ist der Dost eine sehr würzige Pflanze; wesentlich würziger als die Zuchtformen von Oregano oder Majoran. Seinen unverkennbaren Duft kann man leicht testen indem man die Blätter zwischen den Fingern zerreibt.

Die Bezeichnung ‚Dost‘ ist recht weit verbreitet, denn auch im Gewöhnlichen Wasserdost (Eupatorium cannabinum), dem Gemeinen – / Gewöhnlichen Wirbeldost (Clinopodium vulgare) oder dem Alpendost (Adenostyles) kommt das Wörtchen vor. Wie man an den lateinischen Begriffen aber erkennen kann, haben sie nichts mit dem Origanum vulgare zu tun. Ein gutes Beispiel um bei Trivialnamen und mündlichen Überlieferungen etwas Vorsicht walten zu lassen.

Gewöhnlicher Dost, Wasserfest, Wirbelst, Alpendost im Vergleich