Ganz schön frostig da draußen dieser Tage, nicht wahr? In diesem Fall freut sich eure Haut, wenn sie etwas Unterstützung bekommt. Heute von der Kartoffel. Jawohl – richtig gehört. Die “tolle Knolle”, wie sie oft genannt wird, kann nämlich mehr als nur Suppe, Auflauf oder Kartoffelteig für Knödel sein. In der Naturkosmetik bzw. Rührküche zu Erdapfelbalsam gerührt schützt sie die Haut vor Kälte.
In erster Linie hilft die fettige Creme dem wind- und wetterexponierte Gesicht bzw. den Händen. Ihr könnt den Kartoffelbalsam aber genausogut für rissige Hände oder Ellenbogen oder Schrunden an den Füßen einsetzen um die Haut wieder zu reparieren oder sie einfach etwas weicher zu machen. Also schnell in die Küche, einen Erdapfel holen und schon geht’s los!
Da es sich um keine reine Fettsalbe, sondern um einen Balsam mit Wasserphase handelt, kann ich jedem, der überhaupt noch nie etwas selbst gerührt hat, sich entweder erst an einer Fettsalbe zu versuchen oder sich peinlichst genau an die Anleitung zu halten. Wegen besagter Wasserphase ist es einen Ticken schwieriger ein schönes, homogenes Ergebnis zu erzielen und die Haltbarkeit ist etwas begrenzter. Dafür ist ein Balsam im Gegensatz zu einer Salbe allerdings viel angenehmer und geschmeidiger.
Und so geht’s (100 ml):
Fettphase
- 1 kleine Kartoffel mit einer Gemüsebürste unter fließendem Wasser vom Schmutz befreien, gut abtrocknen (lassen).
- Die rohe Kartoffel mit der Schale kleinschneiden.
- 100 ml Olivenöl in ein Rührglas geben, im Wasserbad auf 60°C erwärmen, soviele Kartoffelstückchen ins Öl geben wie das Öl aufnehmen kann. Mindestens 1 Stunde (besser länger) bei 60°C ausziehen lassen. Habt immer ein Auge auf die Temperatur, nicht dass ihr Pommes Frittes draus macht!
Wasserphase
- Die restliche Kartoffel in eine Teetasse geben und mit 50 ml kochend heißem Wasser übergießen und zugedeckt stehen lassen.
- Nach der Ziehzeit 25 g Kartoffelölauszug in ein neues, sauberes Rührglas einwiegen, ebenso 15 g Sheabutter, 6 g Bienenwachs und 5 g Kakaobutter.
- Die Mischung wieder ins Wasserbad stellen und bei knapp über 60°C schmelzen lassen.
- Währenddessen den Kartoffeltee durch ein Sieb seihen. 37 g davon ebenfalls ins Wasserbad stellen und ebenfalls auf knapp über 60°C erwärmen.
Balsam rühren, rühren, rühren
- Wenn das Bienenwachs im Kartoffelölauszug geschmolzen ist, den Kartoffeltee langsam einrühren. Bitte prüft vorher unbedingt nochmal, ob ihr wirklich die gleiche Temperatur habt. Wer dies nämlich nicht tut, wird vom Ergebnis später enttäuscht sein, denn nach dem Erkalten wird sich, spätestens wenn man mit den Fingern den Balsam entnehmen möchte, die Masse wieder trennen!
- Und nun rühren, rühren, rühren, aus dem Wasser nehmen und weiter rühren, rühren, rühren bis die Masse auf Handwärme heruntergekühlt ist.
- Nach Belieben könnt ihr nun – natürlich unter rühren – hautregenerierende ätherische Öle wie z.B. Lavendel eintropfen.
- Wenn die Masse zu stocken beginnt ist es Zeit sie in saubere Tiegel zu füllen und bei offenem Deckel vollständig erkalten zu lassen.
- Zu guter Letzt verschließen, beschriften und bei Bedarf damit eincremen.
Viel Spaß beim Nachmachen und dann steht dem Winterspaß draußen auch schon überhaupt nichts mehr im Wege!
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