Während meines Kurztrips letztes Wochenende in der Wachau hatte ich unter anderem das Vergnügen echten Safran zum ersten Mal in Natura zu sehen. D.h. nicht nur die getrockneten Safranfäden, die wir als Gewürz zu kaufen bekommen, sondern die ganze, frisch geerntete Safrankrokusblüte.

Safran (Crocus sativus) ist eine ausdauernde, mehrjährige Pflanze aus der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Im Gegensatz zum ähnlich aussehenden Frühlings-Krokus (Crocus vernus) – der wie der Name schon sagt – im Frühling blüht, steht der Safran jetzt im Herbst in der Blüte und wird auch gerade geerntet.

Jener Teil, den wir als Gewürz verwenden, ist der Griffel, der sich in drei Narben teilt. Er wird umgeben von sechs zart lila Perigonblätter. Auch wenn die Safranfäden rot sind, so verleihen sie Speisen doch ein intensives Gelb. Das „rote Gold“ – wie der Safran unter anderem noch bezeichnet wird – gehört zu den teuersten Gewürzen.

Heutzutage ist der Safrananbau in Österreich wirklich etwas besonderes. Das war jedoch nicht immer so. „Vom 15. bis Ende des 19.Jahrhunderts wurde Safran in Österreich großflächig angebaut. … Einem Dokument aus dem Jahre 1844 bezeugt die hohe Qualität, des damals kultivierten „Crocus austriacus“. … Ende des 19. Jahrhunderts kam der Anbau von Safran in Österreich zum Erliegen.“ (BML. Reinthaler, D. Pannonischer Safran. https://info.bml.gv.at/themen/lebensmittel/trad-lebensmittel/spezialkulturen/pannonischer_safran.html). Umso schöner finde ich es, dass er in Niederösterreich und im Burgenland bis heute noch bzw. wieder angebaut wird.