Heute ist der zehnte Dezember und das bedeutet, das zehnte Türchen des Adventkalenders hat sich geöffnet. Dahinter versteckt sich Blaumohn.

Mohn ist Mohn? Naja – nicht ganz. Spätestens, wenn man einmal im Waldviertel war wird man eines besseren belehrt. Neben dem weitverbreiteten Graumohn wird dort auch noch Blau- und Weißmohn angebaut. Heute soll es bei MiradaVerde um Blaumohn gehen.

Wenn man von Blaumohn spricht, meint man die Samen von Schlafmohn (Papaver somniferum). Ursprünglich kommt dieser aus dem mittleren Osten, wird heute aber auch in Österreich angebaut. Im Juli blüht dieser und färbt ganze Felder in Farbenteppiche aus weiß, rosa und rot. Und das, obwohl jede einzelne Blüte nicht länger als einen Tag blüht!

Blaumohn ist – im Vergleich zum Graumohn – wegen seiner dickeren Schale geschmacklich intensiver. Sein volles Aroma entfaltet er, wenn man ihn frisch mahlt bzw. in kleineren Mengen mörsert. Da er dieses Aroma nach dem mörsern recht schnell wieder verliert bekommt man ihn fast immer umgemahlen zu kaufen. Er eignet sich gerade wegen seiner Intensität besser für die pikante als die süße Küche (z.B. Betreuung von Mohnflesserl), man kann ihn aber natürlich auch für Mohnstrudel, -torten oder weihnachtliche Mohnkekse verwenden.

Blaumohn wird außerdem zu Speiseöl gepresst. Dass die kleinen Samen viel Öl enthalten – der Fettgehalt liegt bei über 50% – kann man auch gut erkennen, dass schon beim Zerquetschen einzelner Samen ein Ölfilm am Teller überlassen. Blaumohnöl hat zwar im Gegensatz zu den dunklen Samen eine hellgelbe Farbe, ist aber genauso intensiv im Geschmack, das sich hervorragend für die kalte Küche eignet.

Blaumohn ungemahlen gequetscht Fettfilm