Willkommen am Tag 8 des MiradaVerde England Specials! Wie vorgestern versprochen geht es heute nach einem kurzen Abstecher im Pub mit Vegan Cottage Pie weiter in Abbotsbury, umzwar nach Chesil Beach!
SW Coast Path nach Chesil Beach
Ausgehend von der Abbotsbury Swannery habe ich mich zu Fuß in Richtung Abbotsbury Subtropical Garden aufgemacht – schließlich wollte ich mein Kombiticket bestmöglich ausnutzen. Als ich also die Swannery verließ, fragte ich die Dame am Eingang nach dem Weg über Chesil Beach zum Subtropical Garden. Zu meiner großen Überraschung dürfte zu Fuß gehen wohl nicht so wahnsinnig beliebt sein in England, denn ihre Augen wurden tellergroß und sie warnte mich sehr eindringlich, dass es sehr steil und weit sei.
Da ich nicht wieder den gleichen Weg wieder ins Dorf zurückgehen und abgesehen davon Chesil Beach (das in jedem Reiseführer als Besonderheit ausgewiesen wurde) sehen wollte, nahm ich das Risiko in Kauf. Wenig später kam ich auch schon zu einem Schild, das den “Coast Path” mitsamt meinem Ziel auswies. Das “weit” hatte sich im selben Moment durch die Angabe von 1,5 Meilen (ca. 2,5 km) relativiert und ehrlicherweise konnte ich auch kein steiles Gelände ausfindig machen.
Der Küstenpfad führte mich über einen Grashügel in Richtung Chesil Beach und schon bald wurde ich mit einem Blick auf The Fleet und Chesil Beach belohnt. Chesil Beach ist eine geradlinige, fast 30 km lange Küstenformation, die sich von West Bay bis zur Isle of Portland erstreckt bzw. die Insel mit dem Festland (Weymouth) verbindet. Sie ist natürlich entstanden, 200 m breit, 15 m hoch und zur Gänze mit Kieselsteinen bedeckt. Weil das Festland nicht so geradlinig wie Chesil Beach verläuft, befindet sich in diesen “Lücken” die Lagune “The Fleet”.
Erst war das Grün von den Schafen noch kurzgefressen, später war ich wirklich froh um meine lange Hose, denn die Brennnessel wuchsen hüfthoch ehe ich wieder auf einem sehr breiten Weg landete. Dieser war dann von auffällig vielen Tamarisken flankiert, die jedoch leider ihre Vollblüte schon hinter sich hatten.
Chesil Beach
Und dann stand ich plötzlich vor einem riesigen Schotterhügel, sprich am Fuße von Chesil Beach.
Meine Schrittgeschwindigkeit war im selben Moment als ich bei Chesil Beach ankam unfreiwillig erheblich gedrosselt. Oben angekommen hatte ich dann den Überblick:
In Richtung Isle of Portland blickend auf der linken Seit das Land inkl. The Fleet, auf der rechten Seite das Meer. Ich war überrascht wie wenige Leute hier waren. Die meisten kamen hier wohl zum Angeln her. Dem Geruch zufolge grillten manche ihren frisch gefangenen Fisch sofort an Ort und Stelle. Und es war auffällig laut hier. Wenig verwunderlich, denn jede Welle, die an Land schwappt bewegt den Schotter hin und her. So begleitet einem hier ein ständiges grollen.
Leider wurde aus dem anfänglichen nieseln während ich auf Chesil Beach saß relativ zügig echter Regen, sodass ich der Kiesbank wieder den Rücken in Richtung subtropischer Gewächse kehrte. Ich warf noch einmal einen Blick zurück durch die Tamarisken, bewunderte eine Malve, die hier inmitten des Schotters wuchs ehe ich endgültig aufbrach.
Im Regen weiter
Ein paar Schritte später entkam ich dem Regenschauer nicht mehr. So kam ich nach einiger Zeit völlig durchnässt beim Subtropical Garden an wo es dann morgen auf der MiradaVede Englandreise weitergeht.
Der Vollständigkeit halber: Dieser Beitrag ist als Erfahrungsbericht zu verstehen. Es handelt sich um keine bezahlte Werbung, ich bin für sämtliche Kosten privat aufgekommen.
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