Mit lautem Knallen und bunten Raketen, die den sonst sternenklaren Himmel erleuchteten, haben wir gestern Nacht das alte Jahr verabschiedet und das neue begrüßt. Möge 2025 ganz viel Gutes bringen, vollgepackt mit Glück, Gesundheit und Frieden! Der Brauch Feuerwerke zum Jahreswechsel abzuschießen geht auf die Germanen zurück um die bösen Geister gemeinsam mit dem alten Jahr zu vertreiben. Den gleichen Gedanken verfolgt man auch beim Räuchern – ganz besonders in den Raunächten, zu welchen man die Silvesternacht auf jeden Fall zählt! Was ich in dieser üblicherweise räuchere, habe ich schon früher mal verraten, heute möchte ich euch von der Neujahrsräucherung erzählen.
Räuchern nur in den Rauhnächten?
Räuchern kann man natürlich nicht nur in den Raunächten, sondern immer wenn einem danach ist. Sein Eigenheim auszuräuchern macht vor allem dann Sinn, wenn man sich aus undefinierbaren Gründen nicht so wohl fühlt oder dicke Luft herrscht. Ein weiterer Grund ist der Bezug einer neuen Wohnung oder eines neuen Hauses.
Meine Neujahrsräuchermischung ist eine 9er-lei-Mischung. Sie besteht aus Johanniskraut, Dost, Schafgarbe, Lavendel, Rosmarin und Salbei aus meinem Kräuterbuschen, getrockneten Wacholderbeeren aus dem Küchenregal, getrockneten Tannennadeln und abgelagertem Fichtenharz.
Räuchermischung zusammenstellen
Wenn ich eine Räuchermischung zusammenstelle, dann stelle ich mir gerne vor worum es eigentlich geht. Nun ja – zu Neujahr wollen wir altes hinter uns lassen um Neuem Platz zu machen. Wir wollen als Veränderung, setzen uns neue Ziele in Form von Neujahrsvorsätzen um diese auch herbeizuführen. Je wohler und sicherer oder geschützter man sich in seiner Umgebung fühlt, umso wahrscheinlicher ist es auch, dass man seine Vorhaben auch umsetzen kann. Für die Neujahrsräucherung sollten wir demnach reinigende Kräuter verwenden, die das alte Gerümpel aus dem Weg räumen, welche, die die Veränderung begleiten und natürlich auch solche, die sich wie ein Schutzmäntelchen um uns legen um uns sicher ans Ziel zu bringen. Jetzt muss man nur noch wissen welche Pflanze wofür zuständig ist.
Welche Pflanze wofür?
Wollen wir beim Salbei beginnen. Ob ihr auf den weißen Salbei schwört oder – so wie ich – auf den heimischen – auf ihn ist immer Verlass, wenn es um Reinigung geht. Klarer kann ich Luft nicht sein als nachdem Salbei geräuchert wurde. Ihm zur Seite steht der Lavendel. Die Schafgarbe zentriert, sodass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren können und zeigt sich ermutigend. Der Wacholder begleitet die Veränderung, die man sich vom neuen Jahr verspricht. Er lässt einen auch ankommen und danach gut wurzeln. Die Fichte ragt hoch hinaus und spendet die nötige Geborgenheit um dies auch zu erlauben. Ihr zur Seite steht die tief wurzelnde Tanne, die nicht nur schützend dasteht, sondern auch ermutigt und belebt. Das Johanniskraut als Sinnbild der Sommersonnenwende bringt dann noch Wärme und Licht, sodass sich die mediterrane Freude und Leichtigkeit, die der Rosmarin mit sich bringt, auch gut entfalten kann. Und weil man einfach keine gerade Zahl räuchert und es kaum genug Schutz und Stärkung für das neue Jahr geben kann, darf auch der Dost noch in die Mischung.
Das Räuchern
Während die Kohle am durchheizen ist, quetscht bzw. mörsert man die Räuchermischung am besten noch einmal an, sodass die Düfte bestmöglich freigesetzt werden können. Beim Räuchern lernt man im wahrsten Sinne des Wortes jede Ecke seines Hauses kennen. Und wenn man nach dem Räuchern bei geschlossenen Fenstern und Türen, diese dann alle auf einmal öffnet, kann man alles was man nicht in seinen vier Wänden haben will, alles mit dem Rauch abziehen lassen.
Sobald sich die letzten Reste des alten Jahres wortwörtlich verzogen haben, steht dem neuen Jahr wirklich nichts mehr im Weg. In diesem Sinne wünsche ich euch ein erfolgreiches 2025!
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