Heute ist der World Mental Health Day. Ein Aktionstag, um ein spezielles Augenmerk auf die mentale Gesundheit zu haben. Die Natur mit ihrer Pflanzenvielfalt kann viel Positives zu dieser beitragen, sodass dieses Thema hier auf jeden Fall seinen Platz verdient hat. Mental Health powered by nature sozusagen.
Was ist “Mental Health” eigentlich?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert “Mental Health” – also die mentale bzw. psychische Gesundheit – als “einen Zustand des psychischen Wohlbefindens, der es den Menschen ermöglicht, die Belastungen des Lebens zu bewältigen, ihre Fähigkeiten zu erkennen, gut zu lernen und zu arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft zu leisten.” (World Health Organization. Mental Health. Veröffentlicht: 17.06.2022. Letzter Zugriff: 9.10.2024)
“Mental health is a state of mental well-being that enables people to cope with the stresses of life, realize their abilities, learn well and work well, and contribute to their community.”
Die Wichtigkeit wird im gleichen Absatz dadurch unterstrichen, dass sie als “grundlegendes Menschenrecht” benannt wird! Die Gründe und Risikofaktoren, dass das psychische Gesundheit aus dem Gleichgewicht gerät sind vielfältig und ziehen sich von sehr individuellen bis hin zu ganz großen gesellschaftlichen bzw. gesellschaftspolitischen Themen.
Mentale Gesundheit ist keine komplizierte, aber unglaublich komplexe Angelegenheit. So sind Politik und Gesetzgebung natürlich in der Pflicht die großen Themen zu beackern. Doch erfreulicherweise müssen wir nicht darauf warten bis sie für alles eine Lösung gefunden haben. Jede/r Einzelne kann etwas für sich selbst tun und dazu beitragen um seine mentale Gesundheit zu fördern und bestenfalls im Gleichgewicht zu halten. Einiges davon hat selbstverständlich mit Pflanzen zu tun.
Die Rolle der Zimmerpflanzen
Da der World Mental Health Day 2024 der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz gewidmet ist (vgl. WHO, World Mental Health Day 2024), möchte ich genau hier anfangen. Mit etwas so simplen wie Büro- bzw. Zimmerpflanzen! Gegen Ungerechtigkeiten, Mobbing am Arbeitsplatz oder ähnliche Themen dieser Art ist leider noch kein Kraut gewachsen, doch den klassischen Stress durch zu große Arbeitslast können Pflanzen durchaus etwas dämpfen. Wie Han et al in der Conclusio ihrer systematischen Arbeit berichten, so haben Zimmerpflanzen einen nachweislich entspannende Wirkung und sorgen für eine verbesserte Wahrnehmung.
“The systematic review of 42 records showed that indoor plants affect participants’ objective functions positively, particularly in terms of relaxed physiology and improved cognition.”
(Han K-T, Ruan L-W, Liao L-S. Effects of Indoor Plants on Human Functions: A Systematic Review with Meta-Analyses. International Journal of Environmental Research and Public Health. 2022; 19(12):7454.)
Sich mit Grün rund um den Schreibtisch zu umgeben sorgt außerdem für eine gute Raumluft. Je grüner desto besser, also nichts wie los und das nächste Gartencenter unsicher machen!
Wenn pflanzliche Helferlein auch noch gut riechen
Sofern man sich sein Büro mit anderen Personen teilt, sind ätherische Öle am Arbeitsplatz eine etwas knifflige Angelegenheit. Leider mag nicht jeder den gleichen Duft, nicht jeder reagiert gleich darauf und manche vertragen manche ätherische Öle tatsächlich auch gar nicht. Bevor man Kollegen mit den Düften ätherischer Öle beglückt, sollte man das unbedingt vorab mit ihnen absprechen. Glücklich die, die ein Einzelbüro haben oder im Homeoffice sitzen und sich austoben können. Denn es gibt eine ganze Palette ätherischer Öle, die das Wohlbefinden am Arbeitsplatz beflügeln – sei es um die Motivation zu befeuern, den klaren Gedanken zu unterstützen oder die Konzentration zu fördern. Der Blogpost “Der Duft für’s Homeoffice” listet einige davon. Ein produktiver Arbeitstag ist eine durchaus lohnende Angelegenheit!
Irgendwann ist aber auch der längste Arbeitstag zu Ende. Spätestens dann darf man es sich zu Hause mit Pflanzendüften seiner Wahl gemütlich machen. Hier ein paar Vorschläge für einen entspannten Abend mit ätherischen Ölen und auch welche, die den guten Schlaf für die notwendige Regeneration fördern.
Pflanzliche Hilfe aus den kleinen Duftfläschchen gibt es natürlich auch für ganz spezielle Themen. Ein die Psyche stark belastendes Thema ist beispielsweise die Trauer. Keine Pflanze der Welt kann uns die Trauer nehmen, wenn wir in gewisse Situationen geraten, doch es gibt ein paar, die das schwere Gemüt in diesen Stunden etwas leichter werden lassen.
Grüne Energie tanken
Davon, dass wir in der Natur nicht nur sprich-, sondern wortwörtlich Energie tanken können, habe ich bereits hier berichtet: Grünes Mäntelchen. Ich bin tatsächlich immer wieder ehrlich davon fasziniert, dass allein die Farbe Grün einen solchen Einfluss auf uns haben kann und noch viel mehr, wie leicht wir das ganze auch noch durch einfache Dinge wie Bewegung in dieser grünen Umgebung pushen können. Wir müssen es einfach nur tun!
Dabei will gesagt sein, dass es sich gar nicht mal um ein wildes Outdoor-Trainingsprogramm, erschöpfende Workouts oder ähnliches handeln muss oder soll. Ein ganz gewöhnlicher Spaziergang, eine Wanderung oder Radtour – was auch immer euch Spaß bereitet – zeigt Wirkung und hat positive Effekte!
Die Outdoor-Aktivitäten können sich natürlich auch als gärtnerische Aktivitäten präsentieren. Tun und machen, hegen und pflegen, eine Aufgabe zu haben und das kombiniert mit Pflanzen und der Natur sorgt in vielerlei Hinsicht für Glück und Zufriedenheit. Nicht zuletzt wegen der hoffentlich guten Ernte als Belohnung!
Das pflanzliche Verwöhnprogramm
Viele Menschen, die ich kenne, deren Wohlbefinden bis zum Burnout aus dem Gleichgewicht geraten ist, haben eines gemacht. Sich oft mehr um andere gekümmert und gesorgt als um sich selbst. Sich um andere zu kümmern ist eine ehrenhafte Sache und das braucht es in unserer Gesellschaft natürlich auch. Doch es muss halt – wie alles – in einem gesunden Verhältnis zu allem anderen stehen.
Eine weitere Möglichkeit mit natürlichen, pflanzlichen Ingredienzien für das eigene Wohlbefinden zu sorgen, ist es sich mit selbstgemachten Naturkosmetika zu versorgen. Rausgehen, Pflanzenteile sammeln, sie zu verarbeiten und letztendlich auf der Haut zu spüren kombiniert gleich eine ganze Palette dessen was uns gut tut. Sei es ein Aromabad, ein Relax Fußöl oder eine der zahlreichen anderen Varianten pflanzlichen Verwöhnprogramms.
Achtsamkeit und Dankbarkeit
Nicht zuletzt tragen Achtsamkeit, eine positive Grundeinstellung und Dankbarkeit zum persönlichen Wohlbefinden, dem eigenen Glück und somit zur mentalen Gesundheit bei. Sich Zeit zu nehmen die Natur zu betrachten, wirklich hinzusehen, auch hinhören was die Pflanzenwelt uns flüstert, alles bewusster wahrzunehmen kann unglaublich bereichernd sein und sorgt nicht selten dafür die Welt dann mit etwas anderen Augen zu sehen.
Bleibt gesund!
Das Thema der mentalen Gesundheit ist unglaublich wichtig und wenn ihr es bis hier hin zu lesen geschafft habt, dann habt ihr einen Eindruck bekommen wie vielfältig (um nicht zu sagen unerschöpflich) die Möglichkeiten sind, die Natur und ihre Pflanzenwelt als Unterstützung zu nutzen mental gesund zu bleiben. Ich hoffe ihr seid meiner Meinung, dass „Mental Health powered by Nature“ seine Gültigkeit hat!
Die Natur und ihre Pflanzenwelt kann zu unserer mentalen Gesundheit beitragen. Es ist aber nicht der kurze Sprint um ans Ziel zu gelangen oder die schnelle Pille, die man schluckt und schon hilft sie. Diese natürlich Art sein Wohlbefinden in Balance zu halten oder zu steigern ist mehr eine Lebenseinstellung, ein Lifestyle, der am besten täglich gelebt werden will um ihn zu verinnerlichen. Kleine, aber stetige Schritte in die richtige Richtung sind auf lange Sicht wie immer wesentlich mehr wert als es kurzfristig über’s Knie zu brechen, denn selbst die größte Motivation währt nicht ewig. Auf die Konsistenz ist wesentlich mehr Verlass, wenn wir persönlich wachsen wollen; für mehr Wohlbefinden, physische sowie mentale Gesundheit.
In diesem Sinne habt eine gute Zeit und bleibt gesund!
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