Willkommen am Tag 17 des MiradaVerde England Specials! Heute gibt es wieder einen Gruß aus der Küche. Auch wenn ich es auf meiner Englandreise nicht bis nach Cornwall geschafft habe, habe ich trotzdem ein Cornish Pasty ergattert.
Dass Cornish Pasties nicht nur irgendein Essen sind, zeigt alleine die Tatsache, dass sie durch ihre eigene ‘Cornish Pasty Association’ vertreten sind, die ihre “Authentizität und Unverwechselbarkeit fördert und schützt” – wie es auf der entsprechenden Website heißt. (vgl. The Cornish Pasty Association. About us. Letzter Zugriff: 19.07.2023)
Historisches
Die historische Speise, deren Erfindung auf das 14. Jahrhundert zurückgeht wurde ursprünglich von der Upperclass verspeist, ehe sie in einer fleischlosen Variante zum Essen der ärmeren Arbeiterschicht mutierte. Im 19. Jahrhundert erfreute sich die gefüllte Teigtasche bei Minenarbeitern großer Beliebtheit, die sie relative bequem in die Stollen mitnehmen und dort – etwa in Papier gehüllt – trotz schmutziger, ggf. kontaminierter Hände bis auf den letzten Bissen verspeisen konnten. (vgl. The Cornish Pasty Association. History. Letzter Zugriff: 19.07.2023)
Genuine vs. Homemade Cornish Pasty
Es ist ganz klar definiert welche Eigenschaften ein ‘Original Cornish Pasty’ besitzen muss um als solches zu gelten, dies ist auch gesetzlich verankert. Fleischanteil, regionale Herstellung, Form und Aussehen spielen dabei eine Rolle.
Wer seine Cornish Pasties zu Hause zubereitet ist aber diesen Regularien glücklicherweise nicht unterworfen. Insofern darf man sie zubereiten wie es einem gefällt und auch “the crimp” – also der kunstvolle Verschluss der Kanten – nicht ganz perfekt ist, wird dies der Freude daran keinen Abbruch tun. Wer auf der Suche nach einem Originalrezept ist, den wird dieser Link freuen: Make your own Genuine Cornish Pasty. Wer mit einem etwas pragmatischeren Rezept zufrieden ist, kann sich gerne an meine Veggy-Variante halten. Auf jeden Fall wünsche ich euch gutes Gelingen!
Und so geht’s:
Mürbteig
- Aus 150 g Mehl (Typ 480), 75 g kalter Butter in Stücke geschnitten, 1/2 TL Salz und 50 g Wasser einen Mürbteig zubereiten, zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie gewickelt im Kühlschrank etwa 1 Stunde rasten lassen.
- Wenn ihr dann mit der Vorbereitung des Gemüses anfängt, den Mürbeteig aus dem Kühlschrank nehmen.
Gemüsefülle
- 250 g Gemüse in sehr, sehr kleine Würfel schneiden. Ich hatte bspw. 75 g Kartoffeln, 20 g Stangensellerie, 30 g Brokkoli, 35 g Champignons, 35 g Karotten, 30 g Lauch, 10 g Knoblauch und 15 g Rettich.
- Da ich Gemüsesorten mit sehr unterschiedlichen Garzeiten hatte und noch dazu Champignons im Spiel waren, habe ich einen Teil davon (Lauch, Knoblauch, Kartoffeln, Champignons) in einer Pfanne scharf angeröstet mit ganz wenig Wasser abgeloschen (ist wirklich sofort verdampft), vom Herd genommen und erst dann das andere Gemüse untergemischt.
- Das Gemüse nach Belieben mit Salz, Pfeffer, anderen Gewürzen oder Kräutern (Thymian, Rosmarin etc.) abschmecken.
- Das Backrohr auf 190°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Cornish Pasties zusammensetzen
- Den Mürbteig entweder auf einer bemehlten Arbeitsfläche 3 mm dick auswalken und dann Kreise ausstechen. (Das Schüsselchen, das ihr am Foto seht hat einen Durchmesser von 13 cm. Davon gehen sich bei der oben angegebenen Menge Mürbteig genau 4 Kreise aus.) Oder ihr teilt den Mürbteig von vornherein in 4 Teile, formt Kugeln und walkt diese dann kreisrund auf 3 mm aus. (Hat den Vorteil, dass kein Teig übrig bleibt.)
- Die Mürbteigkreise auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
- Das Gemüse gleichmäßig auf die Mürbteigkreise verteilen, zusammenschlagen und die Kanten mit Daumen und Zeigefinger “crimpen” – oder wie wir in Österreich sagen würden: krendeln.
- Die Teigtaschen (für die nicht-vegan Version) mit einem verquirltem Ei bestreichen und im vorgeheizten Rohr etwa 30 min backen bis sie eine schöne Farbe haben und knusprig sind.
- Die Cornish Pasties kann man warm – so wie heute am Teller mit Salat – oder so wie ich sie in England bekommen habe – einfach auf Serviette als Fingerfood – servieren. Genausogut kann man sie aber auch kalt essen – vor allem dann, wenn man unterwegs ist.
Der Vollständigkeit halber: Dieser Beitrag ist als Erfahrungsbericht zu verstehen. Es handelt sich um keine bezahlte Werbung. Das in England verspeiste Cornish Pasty habe ich aus privater Kassa bezahlt und ich stehe auch nicht in Verbindung mit der ‘Cornish Pasty Association’.
Reiseetappe verpasst?
Du hast die ersten Reisetage verpasst? Kein Problem! Lies sie hier nach!
- London (Tag 1)
- London (Tag 2)
- Rose Latte (Tag 3)
- Weymouth (Tag 4)
- Afternoon Tea (Tag 5)
- Abbotsbury & Swannery (Tag 6)
- Vegan Cottage Pie (Tag 7)
- Chesil Beach (Tag 8)
- Abbotsbury Subtropical Gardens (Tag 9)
- The Isle of Portland (Tag 10)
- Black Iced Tea (Tag 11)
- Studland Bay & Old Harry Rocks (Tag 12)
- Dorset Apple Cake (Tag 13)
- Swanage (Tag 14)
- Hautpflege auf der Reise (Tag 15)
- Compton Acres Gardens (Tag 16)
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